Für alle die neu dazu gekommen sind und nicht wissen worum es geht, hier die Links zur Ausgangsfragestellung und alle Folgebeiträge:
https://www.ariva.de/forum/wirecard-beste-aktie-2014-2025-497990?page=5818#jump27687029
https://www.ariva.de/forum/wirecard-beste-aktie-2014-2025-497990?page=5824#jump27687834
https://www.ariva.de/forum/wirecard-beste-aktie-2014-2025-497990?page=5832#jump27690076
Besten Dank wieder an alle die sich entweder beteiligt haben, oder über das Forum Informationen beigesteuert haben.
@Teenbagger hat in meinem letzten Beitrag zurecht einen Fehler festgestellt, den ich auch sofort nach dem Einstellen ebenfalls bemerkt habe. Aktuell beträgt die LV Position ohne die OTC gehandelten Leeverkäufe ca. 29 Mio Stück und nicht wie von mir geschrieben 25 Mio Stück (ich hatte ausversehen die Prozentzahl anstelle der absoluten Stückzahl eingestellt). Damit haben wir bezogen auf die Stückzahl mindestes eine Situation wie 2016, eher ungünstiger für die LV, da ja noch die 7,89 Mio Stück OTC Leerverkaüfe dazukommen, was die bisherige Argumentation noch mehr festigt.
Am meisten gefreut hat mich der Beitrag von @Soussherpa (14.06. 1.10 Uhr), der verdeutlicht warum die LV so aggressiv vorgehen, weil wie es Soussherpa nicht treffender hätte ausdrücken können, sie gerade sehenden Auges in die Wiederholung der Geschichte geraten sind, ohne große Chance aus eigenen Kräften wieder aus der Situation heraus zu kommen.
Jedes Mal wenn im Forum der short squeeze zur Sprache kommt, werden Beispiele wie VW oder Tesla genannt, aber anhand der Daten die hier im Rahmen der Diskussion zusammengetragen wurden, ist für mich zweifelsfrei, dass bei Wirecard zwischen 2016 und 2018 fast unbemerkt einer der größten short squeeze in der Geschichte des DAx stattgefunden hat. Das Ganze ist mir erst selbst erst im Zuge der Diskussion, durch Zusammenstellung der gesammelten Daten, klar geworden , da ich zwar die Kursentwicklung kannte, welche ich aber als Reaktion auf die guten Geschäftszahlen zurückführte, aber nicht die dazu gehörige Entwicklung der LV Positionen kannte, und erst recht nicht die Hintergrundinformationen und Folgen für die daran beteiligten Leerverkäufer.
Um eine vollständige Darstellung in einem Beitrag zu bekommen stelle ich nochmals die von Teenbagger bereitgestellt Grafik über die Leerverkaufspositionen von Wirecard über den zeitraum der letzten 5 Jahre ein:
Wie ich bereits im letzten Beitrag schrieb, zeigt die Grafik klar und deutlich, dass beim couvern der ersten 20 Mio Stück der Kurs sich von 40 auf 80$ (Dollar Anzeige weil es eine Grafik aus US ist) verdoppelt hat, und der final squeeze erst beim couvern der letzten 10 Mio Aktienstatt fand, worauf der Kursanstieg von 80 auf 220 $ stattgefunden hat. Investoren die bei 100 bis 120 ausgestiegen sind, weil sie Gewinne realisiseren wollten (zu der Fraktio gehörte damals ich, und den Fehler will ich diesmal nicht wiederholen), oder Investoren die erst bei 100 eingestiegen sind, haben jedweils 50% des Squeezes verpasst. Wer im Zeitraum 200 bis 220$ verkauft, hatte sage und Schreibe 550% in 24 Monaten.
Der tweet den Soussherpa eingestellt hat, hat mich auf die Idee nach weiterer Recherche gebracht, und ich war mehr als überrascht darüber, einen Artikel des Aktionär zu finden, in dem sich der Aktionär bereits am 28.01.2018, also vor fast 2 einhalb Jahren, auf die Leerverkaufszahlen der S3 Partner berufen hat. Zu diesem Zeitpunkt war S3 noch nie im Forum als Datenlieferant genant worden.
https://www.deraktionaer.de/artikel/aktien/wirecard-aktie-700-millionen-euro-verlust-erst-der-anfang-20195879.html
Noch überraschter war ich, in dem Artikel zu lesen, dass bereits das couvern der ersten 20 Mio Aktien, am 28.01.2018 als der Artikel erschien war der Kurs erst auf 100 gestiegen, bei dem Leerverkäufer QCM bereits zu einem Verlust von 700 Mio führte.
Damit ist für mich klar, dass die Zahlen von Ihor auf jedenfall stimmen, denn bereits damals hat der Aktionär über den Zeitraum 2016 bis 2018 rückblickend berichtet, und anhand der Zahlenreihe von S3 Partners und der Kursentwicklung von Wirecard die Zusammenhänge dargestellt. Wenn also im Jahr 2018 die Relation zwischen den von S3 gemeldeten Zaheln und der Kursentwicklung stimmte, warum sollte diesmal S3 falsch liegen mit einen Angaben?
Ebenfalls ist meiner Meinung nach deutlich geworden, warum der eigentliche Squeeze erst bei den letzten 10 Mio Stück stattgefunden hat. Wenn QCM bei 40 short gegangen ist und bei 80$ bereits 700 Mio im Verlust stand, war die nachgeforderte Sicherheitsleistung so groß, dass die LV glatt stellen mussten, denn wenn 40$ Anstieg 700 Mio Verlust erzeugten, dann wäre beim Anstieg auf 200 noch 3 mal (weitere 120 $ Anstieg = 3 x 40) 700 Mio = 2,1 Mrd dazugekommen. Der finale Squeeze war also unausweichlich.
Damals gab es nach meinen Kenntnissen weder einen Mangel an leihbaren Aktien, noch hatten die Stillhalter Zugriff auf 41% der Aktien, noch lief ein ARP, noch hatte Softbank Zugriff über eine Wandelanleihe auf 8% des Aktienbestandes, noch standen alle Institutionellen und viele Privatanleger am Seitenrand und wartetetn auf den Wiedereinstieg (die zuletzt genannten zumindest ab 2017).
Außerdem kommt nun ein Argument von @Bilge333 ins Spiel, vielen Dank dafür, dass der Kurs wesentlich höher steht als 2016-18, und bei einem Verdoppler, die LV eine doppelt so hohe Summe Sicherheitsleistung nachlegen müssten als 2016 -18, was ein gutes Argument für ein schnelleres couvern, und damit einen schnelleren Kursanstig ist.
Nach allem dafürhalten, dürfte die Tür im Vergleich zu 2018 höchstens ein Spalt breit geöffnet sein, und solange niemand wirklich gute Argumente dagegen liefert, dürfte der Druck eines Hochdruckreinigers ein laues Lüftchen sein, wenn tatsächlich aufgrund von mehreren guten Nachrichten und Entwicklungen, alle gleichzeitig versuchen durch den kleinen geöfneten Türspalt raus zu kommen.
Dazu nochmal die die Kursentwicklung des damaligen Zeitraums in Kerzendarstelltung wobei der erste Teil des squeeze in blau und der finale Teil des squeeze in rot umrandet ist.
Ich freue mich über weitere Argumente, und wie immer ist eine weitergabe erwünscht in der Hoffnung weiter Argumente für oder gegen die bisher getroffenen Aussagen zu finden. Denn nach wie vor ist die Kernfrage in wessen Besitz sind die 100 Mio Aktien, und das mit den vielen Fonds als Vorschlag von @Funatic und @Zwetschge überzeugt mich nicht restlos, da diese bei einem Zinssatz jenseits der 15 % vermutlich ihre Bestände verleihen würden.
(Verkleinert auf 25%)