... Panikreaktionen helfen keinem, der langfristig an der Börse erfolgreich sein will.
Gleichzeitig muss man aber einpreisen, dass Panik die Aktienkurse massiv beeinflussen kann. So geschehen auch beim mittlerweile schon historischen Corona-Crash im März. Nur, danach gab es eine Aufholbewegung, die viele Verluste zumindest teilweise kompensiert hat. Wer dann sogar den Mut hatte, massiv nachzuinvestieren, der konnte auch mit Gewinnen herausgehen.
Wirecard ist natürlich ein Spezialfall. Ich würde lügen, wenn ich bestreiten würde, dass ich speziell seit heute nicht ein bisschen verunsichert wäre. Die LV sind einfach zu mächtig. Sollte der Kurs sich kurzfristig ein wenig erholen, werde ich ein paar Aktien abstoßen, um das Risiko etwas zu minimieren. Langfristig gesehen hat Wirecard immer noch riesiges Potenzial, das sich börslich aber erst entfalten kann, wenn die Vorwürfe aus der Welt sind und die LV ihre Attacken einstellen. Was die machen, ist höchst kriminell und hat mit einer gesunden Marktregulierung gar nichts zu tun. Ohne die LV stünde der Kurs ganz anders da, Wirecard wäre auch nicht überbewertet, sondern gerecht bewertet. Denn zuallererst sollten die Wirtschaftsdaten relevant sein und nicht irgendwelche unbestätigten Gerüchte und Vorwürfe. Selbst wenn sich manche Vorwürfe bestätigten, was sollte dann passieren? Wirecard zahlt ein paar Millionen, die sie nicht umbringen, und die Sache ist abgehakt. Ja, vermutlich wird der Kopf von Braun rollen, aber dann ist der Weg gemacht für einen Neuanfang. Apple hat sich auch ohne Jobs hervorragend entwickelt. Es würde halt nur wesentlich länger dauern, bis sich die Aktie erholt, da erst mal viel Vertrauen verloren gänge. Ein klares Verkaufssignal ergäbe sich für mich aber erst dann, wenn auch das operative Geschäft einbräche. Das wäre der Worst Case, dann ist die Aktie dahin. Aber danach sieht es nicht aus.