Nach Veröffentlichung des PwC-Berichtes hatte ich hier bereits eine Abschätzung abgegeben, nach der SNH in der Vergangenheit ungefähr eine schwarze Null erwirtschaftet hat, lässt man die Schattentransaktionen beiseite. Dies möchte ich hier nochmal etwas ausführen.
Die für die letzten Jahre verbuchten Wertverluste kommen hauptsächlich durch überteuerte Zukäufe zur Erscheinung und sind keine operativen Verluste. Der Schuldenstand und damit die Finanzierungskosten waren bereits die letzten Jahre überdurchschnittlich hoch, diese wurden nur durch vermeintlich hohes EK sowie vermeintlich hohes EBITDA maskiert.
Auch der "Wasserkopf", unterstützt durch Missmanagement und Vetternwirtschaft war entsprechend teuer.
Dennoch war das Geschäft im Zeitrahmen 2007-2017 operativ und durchschnittlich nach meinen Berechnungen eine "schwarze Null".
Die ausbezahlten Dividenden wurden natürlich überwiegend oder zum Teil kreditfinanziert oder von den Altaktionären selbst in das Unternehmen über neue Shares eingetragen.
Die genehmigten Auszahlungen waren für 2012 + 2013 in Summe ca. 15 Cent. Für 2014 ca. 10 Cent, 2015 ca. 12 Cent und 2016 15 Cent. Alle Angaben in €-Cent. Die Ca.-Angaben beruhen darauf, dass bis 2015 der Konzernabschluss in südafrikanischen Rand ausgewiesen wurde. Alleine für diese Jahre wären das ca. 52 Cent an Dividende pro Aktie (wobei die Anzahl der Shares selbst stetig angewachsen ist).
Wer also 2015/2016 eingestiegen ist und bis mind. Frühjahr 2017 gehalten hat, hat mindestens 27 Cent Dividende, evtl. sogar 37 Cent erhalten. Dies wurde hier noch zu wenig thematisiert, dass klagende Altaktionäre eigentlich unter falschen Annahmen Dividenden ausgezahlt bekommen haben, welche ohne Bilanzfälschung schlichtweg nicht in dieser Höhe bzw. überhaupt nicht ausgelöst worden wäre... Hierin steckt sicherlich einiges an Verhandlungspotential gegenüber klagenden Altaktionären und vor allem auch beim betrügerischen Alt-Management, da diese ja erhebliche Share-Zahlen sowie entsprechende Dividendenzahlungen zugewiesen bekommen haben.
Mit den Maßnahmen des neuen Managements werden wir meiner Meinung nach bald sehen, dass das operative Geschäft des Gesamtkonzerns gute Erlöse erzielt und weiteres Aufwärtspotential bietet (organisches Wachstum und Effizienzsteigerungen). Die Einmaleffekte fallen fast gänzlich weg. Es bleiben also an größeren Herausforderungen die Klagen (hierfür wird das Management auch eine passende Lösung finden) sowie die Schuldenhöhe.
In einem großen Konzern mit werhaltigen Assets ist die Schuldenhöhe inkl. Bilanzhöhe beinahe beliebig skalierbar, das LUA ist eine wichtige Voraussetzung dafür, um angemessene Verkaufspreise erzielen zu können und das Management wird hier auch ein gutes Maß gefunden haben bzw. noch finden. Hierauf vertraue ich.
Spannend wird also, was demnächst noch unter den Hammer kommt und mit welchen Werten wir in das CVA gehen bzw. dieses dann auch in rund einem Jahr (Geschäftsjahrabschluss 2020) verlassen werden.