...nun, da sich im laufenden Jahr nicht so wahnsinnig viele Handelstage noch vorfinden lassen wollte ich -neben meinen besten Weihnachtswünschen @ all- noch kurz ein paar Anmerkungen zu Steinhoff einbringen...
Zunächst sollte man sich vergegenwärtigen das Steinhoff eine Holding ist -> das Geschäftsmodell beruht letztlich auf Beteiligungen an anderen Firmen an deren Erfolg oder Misserfolg man partizipiert. Mehr ist es -zunächst- nicht...
Daraus folgt zum Einen das die oftmals kolportierte Mitarbeiterzahl von 100000 -
130000 nicht die Anzahl jener Beschäftigten wiederspiegelt welche für Steinhoff arbeiten, sondern die Anzahl an Beschäftigten bemisst welche in den Firmen welche Steinhoff vollständig oder anteilig gehören, beschäftigt sind, die Mitarbeiterzahl von Steinhoff selbst ist im Vergleich hierzu verschwindend gering... ...da eine etwaige Insolvenz von Steinhoff nicht automatisch das Aus für die einzelnen Firmen im Portfolio von Steinhoff bedeutet, sind auch nicht die vorgenannte Anzahl an Beschäftigten akut von Arbeitslosigkeit bedroht wenn Steinhoff doch über die Wupper gehen sollte, für die direkt bei Steinhoff beschäftigten mag dies allerdings im Fall der Fälle anders sein...
...zum Anderen sollte man sich vergegenwärtigen das Steinhoff im Vergleich zu einigen Großbanken nicht "systemrelevant" ist, d.h. ein etwaiger Kollaps der Holding mag -schlimmstenfalls- lokal wirken (ggf. einzelne Unternehmen der Holding / deren Zulieferer betreffen) & darüberhinaus Auswirkungen auf die Bilanz so mancher Bank / manches (Klein-)Aktionäres / Anleihegläubigers haben, jedoch keine Verwerfungen an den internationalen Finanzmärkten auslösen & selbst den vielgenannten Pensionsfonds nicht in eine Schräglage bringen (Stichwörter: Portfolioallokation / Diversivikation)... ...dafür is Steinhoff einfach zu klein.
Nur soviel zur "to big to fail". Theorie...
Auf der anderen Seite besitzt Steinhoff Anteile an real existierenden Unternehmen welche am Markt eingeführt sind & auch wirtschaften. Ob & wenn ja wie erfolgreich einzelne Unternehmen sind unterscheidet sich naturgemäß - letztlich geht es nur darum ob a) der Input (Gewinn aus der Geschäftstätigkeit) in Summe vorhanden ist & b) ob der -so er den vorhanden sein sollte) Gewinn ausreicht um 1. die weitere Geschäftstätigkeit (Finanzierungen usw.) aufrecht zu erhalten und 2. Zins & Tilgung bestehender Verbindlichkeiten zu gewährleisten sowie die Sorgen mancher Gläubiger zu zerstreuen... ...jedoch muss man sich auch die Struktur (Kurzfristig / Langfristig (+ das Verhältnis / Volumen von kurzfristig zu langfristig) & die Modalitäten /Verzinsung der Verbindlichkeiten genauer ansehen, so sind kurzfristige / direkt anstehende Zahlungsverpflichtungen aktuell "wichtiger" (& ggf. problematischer) als 'ne Anleihe im Jahr 202x, letztere muss natürlich auch bedient werden, doch hat man hierfür zunächst mehr Zeit & muss lediglich gewährleisten das der Kupon pünklich rüberwächst...
Um den im vorgenannten Absatz benannten Aspekten gerecht zu werden stehen nun die Wirtschaftsprüfer in Divisionsstärke bei Steinhoff auf der Matte - benötigen dennoch eine gewisse Zeit um die Daten zu sichten & zu prüfen -> fast nichts wäre wohl schlimmer als wenn man jetzt ad Hoc Statements zur wirtschaftlichen Lage des Unternehmens veröffentlicht welche sich im Nachgang ebenfalls als "korrekturbedürftig" erweisen...
Dahingehend wird es bis auf weiteres (31.01 / Q1 2018) wohl zunächst nichts "Handfestes" für das geneigte Publikum geben & jegliche Kursziele, Untergangs- / Überlebensszenarien sind bis auf weiteres nicht fundierte Spekulationen.
Ob & wenn ja, wie man sich positioniert ist jedem selbst überlassen, nur muss man sein eigenes Handeln auch vertragen - sei es hinsichtlich längerer Wartezeiten, sei es hinsichtlich des Anteils an Risikokapital im Verhältnis zum gesamten Kapital / Depotvolumen oder auch bezüglich der eigenen Nerven... ...den Ferrari zum Tarif eines Trabbis hätte jeder gerne, am besten wäre es natürlich dat man die Kohle bereits vor dem eigentlichen Trade auf dem Konto gutgeschrieben bekommt... ...nur so funktioniert die Börse nunmal nicht...
Wie auch immer, es gibt wichtigeres als Geld, in diesem Sinne wünsche ich frohe Weihnachten @ all...
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