Da ich erst seit etwa Mai (gedanklich) bei Steinhoff dabei bin, habe ich die ganzen Querelen um Kawaschrauber nur am Rande mitbekommen. ABER: Er hat immerhin den Mut sich hier immer wieder zu Wort zu melden und auch Misserfolge öffentlich einzuräumen. Desweiteren schreibt er in bekömmlicher Dosis (ganz anders als etliche andere hier, die alle 5 Minuten irgendeinen Hirnriss absondern müssen) und trägt mMn durchaus sachlich zur Diskussion bei, indem er immer mal wieder neue Aspekte oder Perspektiven einbringt. Dass er wankelmütig mal pusht und mal basht, ist leider kein Alleinstellungsmerkmal. Diesbezüglich schockiert mich bspw. eine gewisse Arivanerin deutlich mehr. Und Kawaschrauber hat seinen Meinungsumschwung mMn auch nachvollziehbarer begründet als sie. Wie die Sache in den kommenden Monaten ausgeht, wird sich zeigen.
Damit ist mir Kawaschrauber deutlich lieber als diese hyperaktiven Heiße-Luft-Basher, die monatelang im Minutentakt rumgesülzt haben und außer dem stetig fallenden Aktienkurs keinerlei sachliche und nachvollziehbare Begründung für ihre Sicht der Dinge liefern konnten oder wollten. Und das alles, während sich etliche Pusher ebenfalls monatelang in den eisigen Wind gestellt haben und mit der Werthaltigkeit der Steinhoff-Töchter, stabilen Umsatzzahlen, halbwegs stabilen Anleihekursen, ausbleibenden Entlassungen, niederländischem Insolvenzrecht usw. argumentiert haben, dass der Markt in Sachen Steinhoff irrt. Und dabei gab und gibt es durchaus nachvollziehbare Gründe pessimistisch oder zumindest vorsichtig zu sein!
Aber liest man noch etwas von diesen berühmten Bashern, deren Namen ich hier gar nicht niederschreiben möchte (denn das bringt sicher nur Unglück! ;-). Nein! Nahezu gar nichts hört man mehr von denen! Das ist charakterlich arm! Kawaschrauber hingegen stellt sich seinen berechtigten Kritikern und unterlegt seine derzeitige Sichtweise mit Argumenten. Das in meinen Augen treffendste (auch wenn das in ähnlicher Form schon von vielen anderen kam, aber Kawaschrauber hat es mMn am besten auf den Punkt gebracht): Man arbeitet nicht monatelang einen 170(!) Seiten Vertrag aus und veröffentlicht den dann, ohne sich sicher zu sein, dass der dann auch von der notwendigen Mehrheit der Gläubiger unterschrieben werden wird! Solche Dinge passieren einem professionellen Management einfach nicht, und darauf sollten wir Vertrauen. Und das ist auch ein Argument, das man einer gewissen Arivanerin entgegen halten muss, die heute(?) Morgen sinngemäß schrieb: "Ich weiß gar nicht, warum der Kurs so aus dem Häuschen ist. Das ist doch nur eine Absichtserklärung." * kopfschüttel *
Und im Übrigen würde ich mir von allen Arivanern, die mittlerweile mit ihrer Steinhoff-Position im Plus sind, mehr Demut und stille Dankbarkeit wünschen. Erstens, weil das jedem gut steht, und zweitens, weil es schon sehr grenzwertig und unappetitlich ist, was man hier die letzten Tage lesen musste. Bei allem berechtigten Grund zu Freude. Denkt immer daran: Hochmut kommt vor dem Fall, und Gehässigkeit und Schadenfreude sind keine liebenswerten Charakterzüge!