Die Freilassung kann dann zum Zeitpunkt der KE erfolgen, und die Bilanzsumme (und damit die Kapitalregel) wird nicht weiter wachsen.
Das vorhandene Buchkapital von 120 Mrd. $ (das zu CET1 zählt), würde - wenn weiterhin 25 Mrd. $ p.a. verdient werden - eine Freilassung bereits in wenigen Monaten erlauben.
Wenn Biden wollte, könnte er es also jetzt schon anleiern. Er will es aber offenbar nicht. Lael Brainard hat letzte Woche öffentlich gesagt, dass eine Freilassung von FnF für die Demokraten kein gehobene Dringlichkeit hat, es steht nicht oben auf der Prioritätenliste.
Fakt ist auch, dass eine Freilassung schwerlich über Nacht in die Wege geleitet werden kann. Es ist eine langwieriger Prozess mit vielen Vorbereitungen, der sich nach Einschätzung einiger iHuber über 18 Monate hinziehen könnte. D.h. wenn Biden jetzt etwas anleiern würde, dann würde erst der im Nov. gewählte (neue?) Präsident in den Genuss der 100 Mrd. $ aus der Freilassung kommen - und das könnte eben auch gut Trump sein.
Unter diesem Aspekt macht es sogar Sinn, dass für Biden und Brainard "keine Eile" besteht.
Sollte das Zeitfenster von 18 Monaten für die Vorbereitung der Freilassung zutreffend sein, könnte ein (neuer) US-Präsident das Geld aus der Freilassung nur dann einsacken, wenn er die Freilassung ziemlich bald nach Amtsantritt beschließt.
Es könnte gut sein, dass Trump dies - falls er gewinnt - nach Amtsantritt tun wird. Trump befindet sich allerdings in einem Interessenkonflikt: Da sind einerseits die Interessen der Großbanken, die FnF lieber weiterhin "klein klein" in Gefangenschaft sehen würden. Und die Republikaner stehen traditionell auf der Seite von Wall Street. Andererseits gibt es die Interessen der um ihre Aktienrente geprellten "kleinen Altaktionäre", der von Staatswillkür gebeutelten "ehrlichen Steuerzahler" aus dem Rostgürtel, für die Trump sich - gemäß seinem Brief von Nov. 21 - stark machen will (wobei die Frage offen beibt, ob Trump diesen Brief überhaupt selber verfasst hat, vielleicht hat er ihn nur unterschrieben, weil ein Kläger den Brief im Collins-Prozess als Beweismittel benötigte).
Bei iHub spekuliert User FOFreddie, dass Trump in seiner zweiten Amtszeit nicht mehr viel zu verlieren hätte. Er könnte dann tatsächlich als Rebell die Interessen der Großbanken in den Wand schlagen und für die Altaktionäre den Robin Hood spielen. Aber all dies ist hochspekulativ.
Die entscheidende Frage ist und bleibt, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass solche Entwicklungen faktisch eintreten werden. Wenn Trump die Wahl gewonnen hat, würde jedenfalls schon mal die Zahl der Unbekannten in dieser Gleichung sinken.