"Wer soll denn bei einer Freilassung und einer Kapitalerhöhung Aktien von F&F kaufen? Innerhalb von 15 Jahren ist doch ein riesiger Vertrauensverlust auch bei den eventuellen zukünftigen Kapitalgebern entstanden."Die neuen Aktien könnten mit glasklaren Konditionen (Verträgen) emittiert werden, die einen besseren Schutz bieten als die Verträge der alten. Besonders schwammig ist die Vertragslage bei den bisherigen Fannie-Stammaktien, die wohl auch deshalb nicht am Lamberth-Prozess beteiligt sind. Grund könnte sein, dass Fannie ab Gründung in 1938 zunächst ein vollstaatlicher Betrieb war. Zur AG wurde Fannie erst 1968 - Freddie hingegen gleich bei Gründung um 1970.
Ungeachtet dessen bleiben auch die neuen FnF-Aktien First-Loss-Kapital, das im Falle einer schweren Housingkrise oder einer schweren Rezession als erstes verbrannt werden würde, ehe die Regierungshaftung für die MBS greift.
Auch die Schweinereien, die 2008 passierten - Einführung einer angeblich "temporären" Zwangsverwaltung, die sukzessive zum Altaktionärsgrab umfunktioniert wurde (weil die Bedürfnisse "der Zwangsverwaltung und der Öffentlichkeit, der diese dient", höhere Priorität haben als Aktionärsrechte) -, könnten sich im Prinzip wiederholen. Vertragsrechte schützen nicht wirklich, wenn die Regierung willkürlich und "boshaft eigennützig" agiert.
Vielleicht versuchen die US-Regierungen seit Obama auch nicht wirklich ernsthaft, Aktionäre für eine Neuemission zu gewinnen. Wenn nämlich die Neuemission (secondary offering) mangels Aktiennachfrage scheitert - gebranntes Kind scheut das Feuer -, würde dies der US-Wirtschaft und den Börsen einen schweren Schlag versetzen. Der Hausmarkt könnte in Turbulenzen geraten, und auch die MBS könnten im Kurs sinken. Zauderer und Däumchendreher wie Biden, Yellen und Sandra Thompson wollen diese Risiko (ohne Not) schon gar nicht eingehen.
Sandra Thompsons ewiges Rumreiten auf "safety & soundness" dient vor allem der Verzögerung, ebenso wie Calabrias drastisch überhöhte Eigenkapitalanforderungen, die Thompson nur geringfügig verringert hat. Gleichzeitig aber haut Thompson endlos Geld für Bedürftige (Minderheiten ohne Hausbesitz) raus, und sie verballert Milliarden mit dem Kauf weitgehend nutzloser, aber sauteurer Kreditabsicherungen bei Großbanken. Beides verzögert den EK-Aufbau.
Das wäre bei privater Führung der GSEs in dieser Form kaum möglich. Nur die Zwangsverwaltung bietet der Regierung und der FHFA die Möglichkeit, nach Belieben eigennützige Mätzchen zu veranstalten. Was sind gegen diesen Trumpf die "läppischen" 100 Mrd. $, die bei einer (gelungenen) Freilassung winken?
Vielleicht denkt eine Rep-Adminstration, die 2024 kommen könnte, anders. Vielleicht aber auch nicht. Die Reps können die Zwangsverwaltung dazu nutzen, um FnF noch kleiner zu stutzen, so dass noch mehr vom Hypothekenkuchen an die Großbanken (Wall Street) geht. Missbrauch hat viele Gesichter.
Trump könnte mit einer Freilassung als weißer Ritter der Hedgefonds wie Ackman, Pagliara etc. punkten und sein Image als "Mann des Geldes" aufpolieren. Auch das ist republikanische Wall-Street-Politik. Trump könnte es allein schon deshalb durchziehen, um den Demokraten eins auszuwischen und die Querfinanzierung von Obamacare mittels NWS zu "rächen". Die 100 Mrd. $, die dabei für seine Adminstration rausspringen, würde er wohl nicht für affordable housing verwenden, sondern eher für Steuersenkungen bei Großbanken.