So, das Börsenjahr ist rum und außer Spesen nichts gewesen? Falsch. Nur für Fannie-Aktionäre.
Auch falsch: Denn bei Fannie hat sich einiges getan. Leider sieht man es noch nicht am Kurs.
Aber bevor ich dazu komme, möchte ich allen einen guten Rutsch wünschen. Haut rein! Zudem wünsche ich euch Gesundheit und Zufriedenheit. Das ist das Wichtigste!
Was in diesem Jahr passiert ist:
- Mnuchin hat vor Kurzem gesagt, dass er keinen Plan unterstützen werde, der eine Eliminierung von Fannie vorsieht. Corker und Hensarling haben sich damit abgefunden. Damit scheint das größte Risiko eines Totalverlusts für uns Aktionäre abgewendet. Somit können wir nur noch stark verwässert oder für eine mögliche Enteignung schlecht entschädigt werden. Aber beides ist unnötig und brächte zudem weitere Klagen mit sich.
- Fannies Eigenkapital geht nun doch nicht auf 0. Sie darf jetzt 3 Milliarden Dollar einbehalten, als Puffer für Marktschwankungen. Und obwohl das nicht das Ende des Net Worth Sweeps bedeutet, zeigt diese neue Vereinbarung zwischen FHFA und Finanzministerium auf, dass die alten Pläne über Bord geworfen wurden. Den neuen Plan kennen wir freilich noch nicht, aber die Marschrichtung schon...:
- ...Die Resolution des RNC. Sie sieht eine Annerkennung der Dividenden als Rückzahlungen vor, will die Eigentumsrechte der Aktionäre achten und den Warrant versilbern. Das war unser politischer Durchbruch!
- Wir haben nun genügend Dokumente vorliegen, selbst wir Aktionäre, die den Betrug und die Lügen rund um den Conservatorship aufdecken und nachvollziehbar machen. Diese Fakten können von den Republikanern verwendet werden, um über die alte Regierung herzuziehen und sie können als Legitimierung für eine Beendigung der Conservatorships dienen. Und vor Gericht sind sie natürlich auch von großer Relevanz.
Dieses Jahr wurden die Weichen für eine Beendigung des Conservatorships gestellt. Ob wir davon profitieren werden, ist noch nicht absolut sicher. Aber es sieht alles danach aus, wenn ihr mich fragt.
Nun zum Ausblick für die nächsten Monate:
- Fakt ist, dass Mnuchin ab dem 2. Januar über die Senior-Vorzugsaktien verfügt. Denn die von Hill angestrebte Verlängerung der "Limitations On Sale Of Senior Preferred Stock" ist noch nicht verabschiedet. Und da die entgültige Fassung des Appropriations Act 2018 schon vorliegt und bald verabschiedet wird, ist zu bezweifeln, dass Hills Gesetzentwurf nächstes Jahr überhaupt noch eine Chance hat. Denn dort ist der Ort, wo das Gesetz verankert werden muss, und es ist noch nicht drin. In Ausnahmefällen kann ein Gesetz natürlich nachgetragen werden. Somit ist der Gesetzentwurf noch nicht vollständig vom Tisch.
Daher darf spekuliert werden, ob Mnuchin die Gunst der Stunde nutzt und die Vorzugsaktien alsbald an Fannie zurückgibt. Das würde im Sinne des RNC sein. Denn damit wären Fannies "Schulden" beglichen. Außerdem wäre dies ohne dem fragwürdigen Net Worth Sweep ohnehin der Fall gewesen. Selbst die ursprünglich vereinbarte 10% Dividende als Entschädigung ist bereits beglichen.
Mnuchin hätte für ein solches Handeln die Rückendeckung seiner Partei.
- Die Steuerreform ist durch. Nächster Punkt auf der Agenda: Housing Finance Reform.
- Das Oberte Gericht wird Anfang Januar bekannt geben, ob es sich einschaltet oder nicht.
- Am 31.03. benötigt Fannie aufgrund der Steuerreform ca. 9 Milliarden Dollar. Laut FHFA bedeutet dies ein weiteres Bailout.
Ich messe diesen 4 Punkten momentan die größte Bedeutung bei. Was macht Mnuchin, was für Pläne werden vorgelegt, und was kommt vom Supreme Court? Und was plant Trumps Regierung, um ein weiteres Bailout zu verhindern?
Was ich vermute:
Mnuchin wird am 2. Jaunuar nichts unternehmen.
Corker und Warner werden im Januar ihren Gesetzesvorschlag vorstellen. "Corker die Letzte".
Und das Oberste Gericht wird die Politik mal machen lassen und den Fall vorerst ablehnen.
Klingt nicht so gut, oder?
Aber halt, es waren doch 4 Punkte. Was ist mit dem Bailout?
Wer eine Idee hat, wie Fannie bis zum 31.3. an 9 Milliarden Dollar kommt, ohne den Steuerzahler zu belasten, der darf sich gerne bei Trump persönlich melden. (-: Denn das ist momentan die Frage aller Fragen - für Trump. Ein Bailout unter seiner Führung wil er sich ganz sicher nicht auf seine Fahnen schreiben lassen. No!
Au Backe. Jetzt klingt's ja noch schlechter. Da droht doch eine mega Verwässerung?!
Stimmt schon. Aber eines sollte man nicht außer Acht lassen: Fannie befindet sich in einem Conservatorship. Seit fast 10 Jahren. Mit allen bekannten "Unregelmäßigkeiten". Wer will denn bitteschön Aktien von diesem Untenehmen kaufen? Außer wir natürlich ((__;
Es wird schlimmer und schlimmer. So ist das eben als Fannieaktionär. Die Sorgen hören einfach nicht auf. Da machste nix.
Genug damit: So kompliziert und verstrickt sich die Angelegenheit auch darstellt, so einfach ist doch die Lösung. Wenn man sich fragt, was die Regierung überhaupt will, dann wird der Weg schon klarer:
- Steuerzahler schützen, also kein Bailout (Trump)
- Fannie aus der Kontrolle der Regierung nehmen (Mnuchin)
- Fannie als Zentrum des sekundären Häusermarktes erhalten (Mnuchin)
- 100 weitere Milliarden mit den Warrants von Fannie und Freddie einnehmen (RNC)
Das alles erreicht man nur, wenn man die Senior-Vorzugsaktien eliminiert. Damit wären Fannies "Schulden" beim Staat beglichen, der Net Worth Sweep beendet, und die unabdingbare Rekapitalisierung könnte beginnen. Und obwohl der Conservatorship dadurch noch nicht beendet wäre, stünde die Richtung fest und unsere Aktien würden eine fundamentale Neubewertung erhalten.
Ich kann mir vorstellen, das das Ganze folgendermaßen abläuft:
Wenn ich Mnuchin wäre, würde ich abwarten, bis Corkers Plan gescheitert ist. Dann hätte ich allen Grund, das Heft des Handelns in die Hand zu nehmen. Die Unterstützung meiner Partei wäre mir sicher. Ein Auge würde ich auf die Entwicklung von Hills Gesetzentwurf werfen. Anfang Februar würde ich Watt ein Angebot unterbreiten, das er nicht ablehnen kann: Ich gebe dir die Vorzugsaktien zurück, weil ich Fannies Zahlungen als Rückzahlungen anerkenne. Voraussetzung dafür ist, dass Fannie folgenden Rekapitalisierungsplan befolgt: Der Conservatorship dauert noch 3 Jahre an, bis die FHFA ihre Langzeitziele erreicht hat und die GSE-Reform damit abgeschlossen ist. In dieser Zeit behält Fannie sämtliche Gewinne ein. Und der Kongress hat genügend Zeit, sich den Fragen der Housing Finance Reform zuzuwenden, die da lauten: Welche Rolle spielt die FHFA nach dem Conservatorship, und gibt es eine explizite staatliche Garantie für Fannie oder die MBS? Der Conservatorship wird mit der Ausgabe von Stamm- und Vorzugsaktien abgeschlossen, um das restliche benötigte Kapital einzubringen, damit Fannie ihre Kapitalanforderungen einhält. Außerdem braucht Fannie 9 Milliarden Dollar, um ein weiteres Bailout zu verhindern. Um dieses Geld zu beschaffen, bevollmächtige ich dich im Rahmen unseres Vertrages, Kredite aufzunehmen und Bonds auszugeben.
So würde ich das machen. Denn die Zahlen sprechen für sich. Ich überschlage: Fannie wird 200 Milliarden Dollar wert sein bei einem Eigenkapital von 80 Milliarden, wie es Watt sich als Kapitalanforderung wünscht. Das ist fast doppelt so viel wie bisher - sollte reichen. In 3 Jahren nimmt Fannie voraussichtlich 39+ Milliarden Dollar ein. Das entspricht der gegenwärtigen Markterwartung. 9 Milliarden gehen für die Kredite und Bonds drauf. Bleiben also 50 Milliarden, die noch aufgetrieben werden müssen und unsere Aktien verwässern. Daher ziehen wir sie von den 200 Milliarden Dollar ab. Somit bleibt ein Wert von 150 Milliarden Dollar, der dem Finanzministerium und uns in 3 Jahren gehören wird. 20,1% davon gehören uns und 120 Milliarden Dollar dem Finanzministerium.
Auf diese Weise würde das Finanzministerium mögliche 180 Milliarden Dollar Gewinn in 3 Jahren machen, wenn man Freddie dazurechnet.
Die Vorzugsaktionäre erhielten in 3 Jahren wieder Dividenden, und zwar richtig fette, am Ausgabepreis bemessen. Daher werden manche Serien bestimmt wieder von Fannie zum Ausgabepreis zurückgekauft.
Und unsere Aktie hätte in 3 Jahren einen grob berechneten Wert von 26 Dollar. 17-20 Dollar heute?
Auf diese Weise könnte man die Sache angehen. Ab 02.01. Und niemand könnte meckern. Weder die FHFA, noch der Kongress. Die Regierung wäre über die Maße entschädigt und wir Aktionäre wären auch zufrieden, oder? Bob Corker and friends lassen wir mal außen vor...
Meine Darstellung ist aufgrund der Umstände natürlich stark vereinfacht. Aber sie zeigt eines auf: Potential ohne Ende. (-: Ein Potential, das Mnuchin mit Sicherheit erkannt hat.