Die Planung und der Ausbau geht genau wie bei uns an der Realität vorbei.
Bei uns hier im Norden laufen die Propeller und es wird nur eingespeist, wenn es dem Netzbetreiber genehm ist. Zahlen dürfen wir Kunden trotzdem.
Energiewende bei uns? Vergiss es, sonst dürften wir schon längst bei rückwärtslaufenden Zählern, wie in anderen EU Ländern, einspeisen. Solange Lobbyisten bei den Politikern auf dem Schoß sitzen ist davon nichts zu erreichen.
Und in Chile läuft es halt so:
Diese Windturbinen produzieren Strom wie geplant – aber haben genau das gleiche Problem wie alle Mitbewerber: Auch WDP muss einen wachsenden Anteil seines Stroms kostenlos ins Netz einspeisen. Das liegt am Vergütungssystem: Die Produzenten bekommen den Preis vergütet, zu dem der teuerste Anbieter am Einspeisepunkt produziert, um seinen Strom zu liefern.
Doch bei dieser Berechnung bleiben fast alle teuren Kohle- und Gaskraftwerke aussen vor, da diese eine vom Staat verlangte Grundlast liefern, die separat vergütet wird. So werden nur noch Wind- und Solaranlagen im Vergütungssystem berücksichtigt, deren Produktionskosten mit null gerechnet werden.
Dazu kommt die Eigenheit der Abrechnung. Die wird nämlich jeweils am Netzknoten des Kunden wie des Produzenten gemacht. Um an jedem Standort so viel Strom zu liefern, wie sie vertraglich zugesichert haben, müssen die Solar- und Windparkbetreiber in bestimmten Regionen teuren Strom zukaufen. Die Klienten sitzen nämlich meist in Regionen, wo vor allem teure thermische Kraftwerke den Strom einspeisen. Während Solar- und Windkraftwerke für ihren gewonnenen Strom nichts bekommen, bezahlen sie im Durchschnitt rund 100 Dollar pro Megawattstunde, um ihre Lieferverträge einzuhalten.
Gemäss dem Verband Acera speisten seine neun Unternehmen letztes Jahr acht Gigawattstunden kostenlos ins Netz ein. Der Schaden belief sich auf 706 Millionen Dollar entgangener Einnahmen. Dieses Jahr sind die Einnahmenverluste noch grösser. Ein Drittel der Gesamtproduktion würden die Hersteller von Solar- und Windstrom seit Januar zum Nulltarif abgeben.
Permanente Überlastung der Netze
Die staatliche Behörde beharrt darauf, dass 40 Prozent des Stromangebots aus konventionellen Kraftwerken stammen muss. So sollen Stromausfälle vermieden werden, wenn die Sonne einmal nicht scheint oder der Wind nicht weht. Doch wegen dieser hohen «technischen Reserve» sind die Stromleitungen permanent überlastet. Der Effekt: Während die Wind- und Sonnenkraftwerke Strom produzieren, aber nicht einspeisen können, verbrennen die Kraftwerke teuren und umweltschädlichen Diesel und Kohle.
VG