Nun hat also die zweite Fabrik ihre Pforten eröffnet. Damit steht aber auch fest, dass zumindest zeitnah die letzten Zahlungen für die Errichtung jetzt erfolgen. Gleichzeitig beginnt die Produktion. Das bedeutet, dass im Juli - also mit Beginn des dritten Quartals - keine Belastungen mehr vorhanden sind, und die volle Produktion die Kohle einfährt. Da die richtigen Werte erst ab Juli auftreten, heisst das für uns Anleger, dass im laufenen Quartal noch nicht alle Parameter in der richtigen Stellung sind. Daraus könnte auch ohne die Einmalbelastungen des ersten Quartals nochmals ein etwas unterdurchschnittliches zweites Quartal erwachsen.
Für mich ist das aber auch der Grund, warum ich das Ergebnis des dritten Quartals abwarten muss und werde, bevor ich mir ein Urteil über den weiteren Verlauf bilde. Die voreiligen Aussagen zu möglichen Börsengängen sind dabei einfach nur lächerlich. Der Verweis auf das Abwarten der nächsten zwei bis drei Jahre ist der Fingerzeig, dass mit einer zweckmäßigen Kapitalaufnahme nicht mehr gerechnet wird. Denn wozu würde man überhaupt Kapital bruachen, wenn die zweite Fabrik jetzt gerade bezahlt ist ?
Für weitere Fabriken ? Eigentlich schon, nur das müsste jetzt schon kommen und nicht erst in zwei bis drei Jahren, denn bis die nächsten Fabriken geplant, gebaut und auch eröffnet werden, vergehen Jahre in denen das Geld dafür längst vorhanden sein muss. Rein rechnerisch muss mit weiteren Fabriken gerechnet werden, denn irgendwann ist der Punkt erreicht, wo die Post aufgrund ihres eigenene Wachstums nicht mehr mit zwei Produktionsstätten auskommt.
Das wird besonders dann der Fall sein, wenn die Post in Indien nicht nur die jetzt angekündigte Fracht übernimmt, sondern auch die Lieferung auf der letzten Meile. Für mich ist das nur eine Frage der Zeit, wann die Post dazu übergeht, weil jetzt schon bekannt gegeben wurde, dass die indische Regierung jetzt für den Einstieg der Post die bislang fehlenden Genehmigungen erteilt hat. Diese umfassen den gesamten Betrieb der Post nicht nur den Frachtbereich.
Nur zur Erinnerung : Indien hat nicht nur Bhatura, Pakoras, Currys und Biryanis sondern eben auch 1 339 Mio. Einwohner. Und wie hier im Forum schon öfters erwähnt, ist die Post dort praktisch Monopolist, weil sie als einzige das volle Programm flächendeckend anbieten kann (und mit der jetzt erteilten Genehmigung auch anbieten wird).
Auch wenn nur ein Teil der Inder den notwendigen Standart europäischer Konsumenten inne hat, so ist das noch deutlich mehr als ganz Europa. Auch wenn man das langsam angehen sollte, so muss man bei der Größe sofort loslegen und nicht erst noch zögern oder abwarten.
Und dazu zählt zumindest auch die Planung der ersten Fabrik dort. Die Aussage des Vorstandes bis 2050 vollständig emissionsfrei zu agieren bedeutet eben auch Works für Indien. Nur mit zwei Fabriken hier in Deutschland ist das nicht machbar. 2050 mag noch lange hin sein, doch noch liefert die Post dort nicht auf der letzten Meile. Und ein flächendeckender Aufbau geht nicht von heute auf morgen. Schon jetzt kann man sehen, dass der Einstieg in den dortigen Markt nach und nach aufgebaut werden muss, das ist die Zeit in der man die Fertigungsanlagen für die eigenen Betriebsmittel errichten kann.
Mag sein, dass man zum Beginn der Firmenentwicklung dort nicht sofort eine ganze Kapazität einer Fabrik benötigt, aber man kann ja auch erst mit einer teilweisen Produktion beginnen, die man später hochfährt.
Auch wenn der Lebensstandart hier in Deutschland sehr hoch ist, so liegt die Zukunft der Expansion in Asien, wo einfach so viel mehr Bevölkerung darauf wartet, dass endlich auch dort ein vernünftiges Liefersystem Einzug hält.
Worauf wartet die Post also noch ?
Das eigentliche Übergangsquartal geht solange bis die Post beginnt in Indien die letzte Meile zu beliefern.
Guten Morgen
Der Chartlord