Guten Morgen @all, ich denke, dass DAS die Ursache für den gestrigen DAX und auch CoBa - Absturz ist. Öl aus Libyen schmiert insbesondere in Europa, besonders Italien, die Motoren der Wirtschaft:
Libyen
Unruhen treiben Ölpreis in die Höhe
Libyen produziert jeden Tag etwa 2 Prozent der weltweiten Ölförderung. Deutschland bezieht einen erheblichen Teil seiner Ölimporte von dort. Durch die politischen Unruhen erhöht sich der Rohölpreis. Und die Sorgen um die Versorgungssicherheit.
Von Tim Höfinghoff
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Öl aus der Wüste: Ein Verteilerkreuz für Rohöl in LibyenÖl aus der Wüste: Ein Verteilerkreuz für Rohöl in Libyen
22. Februar 2011
Die politischen Unruhen im ölreichen Libyen haben am Montag den Rohölpreis stark erhöht. Nordsee-Öl der Sorte Brent kostete bis zu 105 Dollar je Barrel (159 Liter). So viel musste für Brent seit September 2008 nicht mehr gezahlt werden. Das amerikanische WTI-Öl verbuchte mit einem Preis von 91 Dollar ebenfalls einen deutlichen Anstieg. An den europäischen Aktienmärkten kam es zu Kursverlusten.
Nach den Protesten in vielen afrikanischen Ländern sowie im Nahen Osten weitet sich die Gewalt auch in Libyen aus, hunderte Menschen sollen dort zu Tode gekommen sein. Zwar hat Libyen für die Ölmärkte nicht die Bedeutung Saudi-Arabiens, doch ist das Land ein sehr wichtiger Öl- und Gaslieferant für Europa. Deutschland bezieht einen erheblichen Teil seiner Ölimporte von dort (siehe Grafik). Die Sorgen um die Versorgungssicherheit mit Rohöl erhöhten sich am Montag, nachdem ein Stammesführer in Libyen damit gedroht hatte, den Export von Öl zu behindern, wenn die Regierung weiterhin mit Gewalt gegen Demonstranten vorgehe.
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Produktion eingestellt
Libyen: Unruhen treiben Ölpreis in die Höhe
Libyen produziert jeden Tag 1,6 Millionen Barrel Rohöl – das entspricht etwa 2 Prozent der weltweiten Ölförderung. 1,1 Millionen Barrel werden am Tag exportiert. „Zwischen Deutschland und Libyen bestehen seit 50 Jahren enge Beziehungen im Ölgeschäft“, sagt Ölexperte Steffen Bukold vom Beratungsunternehmen Energycomment. „Das Land liefert sehr hochwertiges Öl, das nicht so aufwendig wie andere Ölsorten aufbereitet werden muss und große Anteile gefragter Produkte wie Benzin bietet.“
Bisher hat es noch keine Berichte gegeben, dass der Ölfluss von Libyen nach Europa tatsächlich unterbrochen wurde. Der arabische Fernsehsender Al Dschazira meldete aber, dass das Nafoora-Ölfeld wegen eines Streiks der Mitarbeiter die Produktion eingestellt habe. Weil Libyen über die größten Ölreserven auf dem afrikanischen Kontinent verfügt, ist das Land attraktiv für ausländische Ölkonzerne. Der größte ausländische Produzent ist das italienische Unternehmen Eni, der nun Mitarbeiter abziehen will. Andere Unternehmen wie Norwegens Statoil kündigten dies ebenfalls an. Der britische BP-Konzern stellte seine Explorationsarbeit in Libyen ein.
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Investoren und Verbraucher sind zunehmend besorgt wegen der steigenden Rohölpreise. Zumal sich in der Regel auch Benzin und Heizöl verteuern, wenn der Ölpreis steigt. Dabei hat der Preis für Rohöl in den vergangenen Monaten schon einen rasanten Anstieg hinter sich gebracht: Zwar ist Öl noch nicht wieder auf die Rekordmarke von 148 Dollar gestiegen wie im Sommer 2008. Doch zuletzt trieben die erhöhte Nachfrage und das nur langsam anziehende Angebot die Ölpreise. Dazu kommen die Unruhen in Ländern, die wie Libyen selbst über erhebliche Ölreserven verfügen und wie Ägypten wichtige Transportwege (Suez-Kanal) kontrollieren. „Sollte es wirklich Anschläge auf Pipelines oder Hafenanlagen in Libyen geben, wird der Ölpreis sehr stark anziehen“, sagt Bukold.
Silberpreis setzte seinen Höhenflug fort
Nicht nur die Ölmarktteilnehmer sind wegen der Massenproteste gegen den libyschen Machthaber Muammar al Gaddafi verunsichert. An den europäischen Aktienbörsen kam es am Montag zu Kursverlusten. Die amerikanischen Börsen blieben wegen eines Feiertages geschlossen. Die Anleger trennten sich von Aktien, weil höhere Energiepreise das wirtschaftliche Wachstum beeinträchtigen können und damit auch die Gewinnmöglichkeiten der börsennotierten Unternehmen schmälern. Besonders stark sanken die Kurse von Ölunternehmen. Betroffen waren nicht nur Eni-Aktien, sondern auch Aktien des österreichischen Anbieters OMV. Aber auch BASF-Aktien verloren mit einem Abschlag von 2,7 Prozent deutlich an Wert, weil das Unternehmen zur Herstellung von Chemikalien große Mengen Rohöl benötigt. Investoren interessierten sich derweil wieder verstärkt für als sicher geltende Anlagen, so dass der Goldpreis wieder stieg. Auch der Silberpreis setzte seinen Höhenflug fort. Das Metall ist so teuer wie seit drei Jahrzehnten nicht mehr.
Text: F.A.Z.
Bildmaterial: dpa, F.A.Z.