Axel Weber will nicht bei der Bundesbank bleibenBundesbank-Chef Weber strebt keine zweite Amtszeit an. Gerüchten zufolge könnte er Ackermann als Chef der Deutschen Bank nachfolgen.
Bundesbank-Präsident Axel Weber strebt "nicht unbedingt eine zweite Amtszeit" an. Das habe Weber gestern in einer vertraulichen Runde erklärt, verlautete aus Bundesbankkreisen. Weber werde seine Termine weiter warhnehmen. Am Morgen hatten verschiedene Nachrichtenagenturen unter Berufung auf Finanzkreise berichtet, Weber wolle von seinem Amt als Bundesbank-Chef zurücktreten und stehe auch nicht für eine Kandidatur für den Chefposten der Europäischen Zentralbank (EZB) zur Verfügung.
Weber wolle zur Deutschen Bank wechseln, hieß es. Der 53-Jährige wolle am frühen Nachmittag eine Erklärung zu seiner beruflichen Zukunft abgeben, berichteten mehrere Agenturen. Die Bundesbank wies diese Meldungen allerdings zurück. "Die Deutsche Bundesbank dementiert Gerüchte über eine bevorstehende Mitteilung zur beruflichen Zukunft von Bundesbankpraesident Prof. Dr. Axel A. Weber", hieß es in einer Mitteilung.
Die Nachrichtenagentur Reuters erfuhr aus hochrangigen Finanzkreisen, dass es keine Vereinbarung für einen Wechsel des Notenbankers zur Deutschen Bank gebe. „Ein externer Kandidat ist weiter sehr unwahrscheinlich“, sagte eine Person, die mit der Nachfolgefrage vertraut ist. Die Deutsche Bank lehnte eine Stellungnahme ab. Ursprünglich galt Weber zusammen mit dem Italiener Mario Draghi aus aussichtsreichster Kandidat für die Nachfolge von EZB-Präsident Jean-Claude Trichet, dessen Amtszeit Ende Oktober endet.
Allerdings ist der Weber innerhalb der Notenbank umstritten, da er öffentlich den Aufkauf von Staatsanleihen kritisierte und sich für eine baldige Beendigung des Programms eingesetzt hatte. An den Finanzmärkten sorgte die Nachricht für einen deutlichen Rückgang des Euro-Kurses. Die europäische Gemeinschaftswährung gab auf 1,3614 Dollar nach. Weber ist eine der lautesten und einflussreichsten Stimmen im EZB-Rat, der über die Geldpolitik für die Euro-Zone entscheidet. Er gilt als geldpolitischer Hardliner, der in der Hochzins-Tradition der Bundesbank steht. Weber ist bekannt als Freund klarer Worte, der auch den Konflikt nicht scheut.
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