CE Consumer: Rekordergebnis
15.02.2001
Aktuelles Urteil: spekulativ kaufen (unverändert)
Letztes Update 16.01.2001
Aktueller Kurs: 14,75 Euro
Marktkapitalisierung: 370,23 Mio.
KGV 2000/01: 20,49 / 14,18
KUV 2000/01: 0,71 / 0,53
Auch wenn eine Börsenweisheit besagt: „Buy on bad news – sell on good news“, halten wir CE Consumer auf dem jetzigen Kursniveau nicht für einen Verkaufskandidaten. Im Gegenteil, die Zahlen für das Geschäftsjahr belegen die Stärke des weltweit drittgrößten Chipbrokers.
Die Zahlen
Das Münchener Unternehmen hat im Geschäftsjahr 2000 seine mehrfach angehobenen Planvorgaben sowie das Rekordergebnis des Vorjahres zum wiederholten Mal übertroffen. Der Umsatz in Höhe von 555,8 Mio. DM versiebenfachte sich im Vergleich zum Vorjahr und lag mit 18% über den letzten Planzahlen. Das EBIT-Ergebnis verdreifachte sich fast von 8,2 Mio. DM auf 24,3 Mio. DM und lag mit 0,3 Mio. DM ebenfalls über dem Plan. Die Zahlen sprechen einerseits für ein ungewöhnlich starkes Wachstum und die zunehmende globale Bedeutung, andererseits zeigen sie, daß die durchschnittlichen Margen rückläufig sind.
12/00 09/00 09/99
EBIT-Marge 4,37% 6,30% 9,80%
Der Rückgang der EBIT-Margen bei CE Consumer ist sicherlich durch die Übernahme des amerikanischen Tochterkonzerns SND und auch durch das relativ neue VCE-Geschäft beeinflußt. Unserer Einschätzung nach sind sowohl die Übernahme von SND als auch das VCE-Geschäft sinnvolle Ergänzungen zum CE Consumer-Geschäft. Mit der Akquise von SND hat sich CE Consumer ein Standbein im Distributionsgeschäft des vergleichsweise niedrigmargigen Software- und IT-Bereichs geschaffen. Der Vorteil liegt in der Risikodiversifizierung des CE Consumer-Geschäftes. Bei VCE handelt es sich um eine profitabel arbeitende Chipbörse im Internet, die aufgrund der höheren Standardisierung nicht die Margen wie im übrigen Geschäft erzielt. In 2000 wurde bei einem Umsatz von 216 Mio. DM eine EBIT-Marge von 1% erzielt. Dennoch handelt es sich hierbei um ein vielversprechendes Geschäft, das sich die neuen Medien zunutze macht. Die Gewinnschwelle wurde mit einem EBIT-Ergebnis von 2,2 Mio. Euro deutlich überschritten.
Weitere Ursachen für die rückläufigen EBIT-Margen sind der erhöhte Wettbewerb und der allgemeine Preisdruck, vor allem bei PC-Chips im unteren und mittleren Preissegment. Die Kostenentwicklung gilt es nach Veröffentlichung der genauen Zahlen zu analysieren.
War das Feuerwehrgeschäft im vorletzten Jahr und Mitte dieses Jahres von großer Bedeutung für CE, so gewinnt in letzter Zeit, aufgrund steigender Überkapazitäten, die Vermittlung von Überbeständen an Bedeutung. Unter Umsatzaspekten ist das Geschäft mit den Überproduktionen, das meist im Rahmen von Langzeitverträgen mit Kunden abgewickelt wird, sicherlich bedeutend. Die Rohertragsmargen sind im Durchschnitt allerdings geringer als im Shortage-Management. Diese liegen bei ca. 20 bis 25%, während im Shortage-Management Rohertragsquoten von 30 bis 35% erzielt werden. In 2000 lag der Umsatzanteil in diesem Bereich bei ca. 60%. Inwieweit die steigende Nachfrage nach Chips der 3. Handy-Generation und nach Chips für persönliche Daten-Assistenten (PIM) das höhermargige Shortage-Management wieder stärkt, ist schwer prognostizierbar. Diesmal scheinen sich aber bedeutende Chiphersteller konsequent auf die veränderte Nachfrage mit Milliardeninvestitionen in neue Fabriken und den Ausbau ihrer Produktion vorzubereiten. Dennoch wird das lukrative und volatile Shortage-Management fester Bestandteil von CE Consumer bleiben. Vorübergehende Engpässe wird es in jeder Phase des Chipmarktes geben.
Fazit
Aufgrund der überzeugenden Zahlen bei Umsatz und Ertrag halten wir an unserem Kaufurteil fest. Die Vorabzahlen für das Geschäftsjahr 2000 untermauern CE Consumers international bedeutende Position unter den Chipbrokern. Wenngleich die Übernahme der SND und das VCE-Geschäft zu rückläufigen EBIT-Margen geführt hat, halten wir diese Aktivitäten für sinnvoll, stellen sie doch das Geschäft von CE Consumer auf eine breitere Basis und reduzieren somit das Risiko. Risiken sehen wir in einem allgemein langsamer wachsenden Chipmarkt. Außerdem wird es für CE Consumer zunehmend schwerer, Good News zu schaffen, wenn Rekordergebnisse vom Markt schon beinahe als selbstverständlich hingenommen werden.
Heiko Blaschke
© 2001 Performaxx AG
und ein KGV 2001 von 14, nochwas!!!!!!!!!
was läuft hier falsch??
gruß hussi
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