"Am deutschen Aktienmarkt hat es im Verlauf der vergangenen Tage so etwas wie einen Stimmungswechsel bei den Profis gegeben, berichten die Frankfurter Verhaltensbeobachter nach ihrer jüngsten Umfrage vom Mittwoch: 15 Prozent haben Aktien gekauft, 12 Prozent die Short-Engagements geschlossen. Der Frankfurter Sentiment-Index steht mit +32 Punkten so hoch wie seit gut zwei Jahren nicht mehr und das Bärenlager ist ziemlich leergeräumt. Private Anleger haben sich in die gleiche Richtung bewegt, jedoch nicht ganz so weit.
Vor allem die institutionellen nutzten den Rücksetzer beim Dax, um verpasste Käufe nachzuholen. Der gleichzeitig gestiegene Börse Frankfurt Sentiment-Index ist damit allerdings in Sphären vorgestoßen, die laut Verhaltensökonom Joachim Goldberg zwar noch nicht als euphorisch, aber dennoch für den Dax als nicht ganz unbedenklich einzustufen sind. Der jüngste Optimismus könnte sich insofern als Belastung für den Dax erweisen, da im Falle weiterer Kurssteigerungen mit Gewinnmitnahmen, vor allem zwischen 14.150 und 14 200 Zählern, zu rechnen wäre. Gleichzeitig ist die Unterseite durch die Käufe der vergangenen Tage nicht mehr allzu gut abgesichert. Denn ein großer Teil zu erwartenden Nachfrage bei einem erneuten Abgleiten des Dax wäre dann bereits gesättigt. Zusätzlicher Druck könnte überdies entstehen, falls internationale Investoren ihre vermutlich noch deutliche Übergewichtung in Aktien der Eurozone verringern sollten. Klingt kompliziert, ist es auch."