Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Laut der Zuckerindustrievereinigung Unica wurde in der ersten Juli-Hälfte in Brasiliens wichtigstem Anbaugebiet Center-South 13 Prozent mehr Zuckerrohr verarbeitet als im Vorjahreszeitraum. Weil zudem ein deutlich höherer Anteil des Rohrs zu Zucker statt zu Ethanol verarbeitet wurde, war die Zuckerproduktion sogar 55 Prozent höher, wie Commerzbank-Analystin Michaela Helbing-Kuhl im „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.
Mit gut drei Millionen Tonnen habe sie nur knapp den Rekord einer 15-Tage-Periode aus dem Jahr 2017 verfehlt. Auch die gesamte Zuckerproduktion seit Saisonbeginn im April liege 50 Prozent über Vorjahr. Die Ernte werde derzeit durch trockene Witterung unterstützt. Kumuliert seit Saisonbeginn hätten die Regenfälle laut einer Studie, an der Unica beteiligt gewesen sei, 40 Prozent unter dem Durchschnitt gelegen, heißt es weiter.
„Was die aktuellen Erntearbeiten erleichtert, könnte sich im weiteren Verlauf und 2021 als problematisch erweisen. Noch aber rechnen viele Beobachter mit einer rekordhohen Zuckerproduktion, zumal die im Zusammenhang mit der Corona-Krise noch immer schleppenden Ethanolverkäufe einen weiterhin hohen Zuckeranteil an der Verarbeitung wahrscheinlich machen“, so Helbing-Kuhl.