Freitag, 24.05.2019 18:00 von Klaus Stopp | Aufrufe: 896

Wende im Handelsstreit?

Was hat D. T., der Unberechenbare, mit dieser Entscheidung wieder im Sinn? Nachdem die USA Strafzölle gegen die Nachbarstaaten Mexiko und Kanada mit sofortiger Wirkung aufgehoben haben, spekulieren so manche Beobachter schon über eine Wende im Handelsstreit. Auch Mexiko und Kanada hatten ihre Gegenmaßnahmen kassiert. Hinzu kommt, dass Donald Trump die Strafzölle für Stahleinfuhren aus der Türkei inzwischen halbiert und zugleich Privilegien gestrichen hat.

Erneut Vorwürfe gegen deutsche Autoindustrie

Einzig die deutsche und die japanische Autoindustrie befürchten noch, vom Bann der US-Strafzölle getroffen zu werden. Dabei wissen sie auch republikanische Abgeordnete auf ihrer Seite, die wiederholt auf die Investitionen der deutschen und japanischen Hersteller in den USA hingewiesen haben. Man könne entweder Zölle oder Investitionen haben, aber nicht beides, sagte dazu die amerikanische Auto Alliance, eine Handelsgruppe aus internationalen Fahrzeugherstellern. Immerhin hat Trump die Entscheidung über die für die EU und Japan angedrohten Autozölle um sechs Monate verschoben. Es besteht aber trotzdem kein Grund, dies als Indiz für ein Einlenken zu deuten, denn schließlich erhob der Präsident erneut schwere Vorwürfe, insbesondere gegen die deutsche Autoindustrie.

China als „größte Bedrohung“?

Wie die „Financial Times“ berichtete, könnte inzwischen Donald Trump zur späten Einsicht gelangt sein, dass die „größte Bedrohung“ für die USA von China ausgeht. Demnach haben US-Sicherheitsbehörden Unternehmen unter anderem aus dem Hightech-Bereich vor Geschäften mit China gewarnt und insbesondere auf die Gefahren durch Cyber-Attacken und den Diebstahl geistigen Eigentums hingewiesen, die aus den Geschäften mit China entstehen könnten. Laut dem republikanischen Senator Marco Rubio stellen die chinesische Regierung und die kommunistische Partei die „größte langfristige Bedrohung für Wirtschaft und Sicherheit“ der Vereinigten Staaten dar. Sollte sich Trump also aufgrund dieser Einschätzung wieder - analog zu Kanada und Mexiko - an ehemalige, verlässliche Handelspartner aus der EU erinnern oder ist er möglicherweise nur noch nicht bereit für Gespräche mit der EU? Spätestens wenn in einem halben Jahr die aufgeschobene Entscheidung über Autozölle ansteht, weiß man mehr. Aber bereits Ende Juni könnte es beim G20 Treffen zu einem Gespräch zwischen dem US-Präsidenten und Chinas Staatschef Xi Jinping kommen. Man kann nur hoffen, dass beide Seiten an einer Kompromisslösung in diesem Handelsstreit interessiert sind.

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Baader Bank AG
Klaus Stopp ist Head of Market Making Bonds bei der Baader Bank AG. Baader betreut an den Börsenplätzen Berlin, Frankfurt und München u.a. den Handel mit Anleihen und betreut Deutschlands führende Anleihen-Website Bondboard.
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