New York/ London (Godmode-Trader.de) - Der Brent-Ölpreis schaffte es am Mittwoch, die zuvor eroberte Marke von 40 Dollar/Barrel zu verteidigen. Trotz der jüngsten Preisanstiege hat sich das fundamentale Bild am Ölmarkt nicht geändert. Es besteht weiterhin Besorgnis über den Zustand des physischen Marktes, vor allem aufgrund fehlender chinesischer Käufe in letzter Zeit.
Die US-Energiebehörde EIA veröffentlichte am Mittwoch ihren Short Term Energy Outlook und nahm darin einige leichte Korrekturen an den Prognosen für die Ölversorgung der USA für den Rest des Jahres und für das kommende Jahr vor. Die EIA geht nun davon aus, dass die US-Rohölproduktion im Jahresvergleich um 860.000 Barrel pro Tag (bpd) schrumpfen und die Produktion auf durchschnittlich 11,39 Mio. bpd zurückgehen wird. Dies ist etwas weniger als die im vergangenen Monat prognostizierten 11,27 Mio. bpd. Für 2021 erwartet die Behörde einen Rückgang der Produktion um 310.000 bpd auf durchschnittlich 11,08 Mio. bpd.
Die US-Industrie bleibt mit Blick auf die künftige US-Ölförderung skeptisch. Das US-Öl- und Gasunternehmen EOG Resources rechnet in den kommenden Jahren mit einem kontinuierlichen Rückgang der US-Ölförderung. Der Höhepunkt der US-Ölförderung sei bereits überschritten, so der Konzern. Diese Ansicht wurde durch die Nachricht untermauert, dass der Pipelinebetreiber Enterprise Products Partners ein Projekt, das vom Perm-Becken nach Houston verlaufen sollte, mit einem Durchlauf von täglich 450.000 Barrel aufgeben wird. Angesichts des Rückgangs der US-Ölförderung, die sich wahrscheinlich nicht schnell erholen wird, ist dies eine Kapazität, die die Branche offenbar nicht benötigt.
Schließlich berichtete das American Petroleum Institute API am Mittwoch, dass die US-Rohöllagerbestände in der vergangenen Woche um 2,97 Mio. Barrel gestiegen sind. Sollte die EIA heute einen Zuwachs der Rohölbestände bestätigen, wäre dies der erste Aufbau von US-Vorräten seit Mitte Juli. Auf der Produktseite fielen die Benzinvorräte um beträchtliche 6,89 Mio. Barrel, während die Vorräte an Destillat-Heizöl um 2,29 Mio. Barrel anschwollen.