Starker Euro frisst Zuwächse des HeidelbergCement-Rivalen Lafarge komplett auf

PARIS (dpa-AFX) - Beim französischen Baustoffkonzern Lafarge hat im dritten Quartal der starke Euro für kräftigen Gegenwind gesorgt. Umsatz und operatives Ergebnis gingen trotz höherer Absatzmengen zurück. Bereinigt um negative Währungseffekte verzeichnete das Unternehmen aber bei den Kennziffern Zuwächse, vor allem dank besser laufender Geschäfte in Nordamerika. Den Sparkurs verschärften die Franzosen bei Vorlage der Zahlen am Mittwoch.

Im dritten Quartal sanken die Erlöse um 4 Prozent auf 4,24 Milliarden Euro. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) schrumpfte um 6 Prozent auf gut eine Milliarde Euro. Der Gewinn unter dem Strich verharrte mit 304 Millionen Euro auf dem Niveau des Vorjahres. Die Zahlen des dritten Quartals fielen schlechter aus als von Experten erwartet. Dennoch legten die Aktien am Morgen um gut zwei Prozent zu. Händler verwiesen auf die Sparbemühungen der Franzosen.

Für das laufende Jahr erwartet Lafarge, dass die Nachfrage nach Zement höchstens um drei Prozent wächst. Aber auch eine Stagnation hält das Unternehmen für möglich. Treiber dürften nach wie vor die Schwellenländer bleiben. Es werde weiter Preiserhöhungen geben. Den Sparkurs verschärften die Franzosen. In den Jahren 2015 und 2016 will Lafarge das operative Ergebnis vor allem mit Einsparungen um mindestens 1,1 Milliarden Euro verbessern.

Auch die Verschuldung hat Lafarge weiter im Blick. Noch 2013 will das Unternehmen die Schuldenlast durch Verkäufe unter die Marke von zehn Milliarden Euro drücken. 2014 sollen es dann weniger als neun Milliarden Euro sein. Ende September betrug der Schuldenberg 10,9 Milliarden Euro. Lafarge kämpft deswegen mit schlechten Kredit-Ratings. HeidelbergCement (Heidelberg Cement Aktie) will an diesem Donnerstag (7. November) die Zahlen zum dritten Quartal vorlegen./mne/jha/stb