Gorxheimertal (aktiencheck.de AG) - Engelbert Hoermannsdorfer, Chefredakteur von "Outperformer.de", nimmt die Schweizer Electronic-Aktie (Schweizer Electronic AG Aktie) im "Doersam-Brief" unter die Lupe.
Der Leiterplattenspezialist wolle IR- und Öffentlichkeitsmaßnahmen ankurbeln. Das sei insofern schon eine bemerkenswerte News, da das Management als extrem konservativ und öffentlichkeitsscheu in Börsensachen gelte.
Das Geschäft brumme. In den ersten drei Quartalen 2010 habe man Umsätze von jeweils 23,8 Mio. EUR, 26,9 Mio. EUR und 28,1 Mio. EUR erwirtschaftet. Die Guidance betrage 90 Mio. EUR bis 100 Mio. EUR. Man erkenne sofort, dass das obere Ende nicht nur erreicht werde, sondern locker übersprungen werden müsste. Die Schätzung der Experten liege bei mindestens 110 Mio. EUR. Der Auftragsbestand belaufe sich nun auf sensationelle 123,8 Mio. EUR und habe somit eine Reichweite von mehr als einem Jahr. Am Aktienmarkt wiege man hingegen bescheidene 82 Mio. EUR, obwohl die EBIT-Marge zuletzt auf 14% zugelegt habe.
Hintergrund der starken Zahlen sei nicht nur die allgemeine Wirtschaftserholung. Insbesondere ein erst im Mai abgeschlossener Riesenauftrag von SMA Solar AG (SMA Solar Technology AG Aktie) laste die Kapazitäten so stark aus, dass man schon an die Meiko Electronics Ltd. (Meiko Electronics Aktie) habe auslagern müssen. Mit Meico habe man im April letzten Jahres eine strategische Allianz geschlossen. Die Zusammenarbeit sei so gut angelaufen, dass Schweizer Electronic inzwischen zum europaweit drittgrößten Produzenten von Leiterplatten aufgestiegen sei.
Dazu müsse man wissen, dass nach einem Brand vor einigen Jahren, der die Fertigung praktisch zum Stillstand gebracht habe, die Produktion mit modernsten Anlagen just in dem Moment Richtung Volllast fahre, in dem die Konjunktur auch steil zunehme. In absehbarer Zeit sei hier noch ein ganz anderer Zahlenkranz denkbar. Zurzeit sei man auch mitten im Rampup des SMA Solar-Auftrags - und dieser Vertrag sei als "Langfristauftrag" angekündigt worden.
Schweizer Electronic habe kürzlich 5% des Grundkapitals an Meiko Electronics zu rund 26 EUR je Aktie verkauft und somit einen ersten Schritt Richtung einer weitergehenden Verflechtung beider Unternehmen getan. Der Kurs der Aktie sei allerdings auf diesem Niveau wie "angenagelt". Erfolge hier der gezielte Versuch von Unternehmensseite, Spekulanten aus dem Titel zu vertreiben oder die potenziellen "Mitverdiener" dieser schönen Unternehmensentwicklung abzuschrecken?
Nach Meinung der Experten sei das erste IR-Aktivitätsergebnis schon zu sehen, und zwar gebe es von Montega die erste Coverage seit Jahren - zwar nur mit dem bescheidenen Kursziel von 29,55 EUR, aber immerhin, es tue sich was. Da sei aber klar mehr drin.
Ein Kurs Richtung 40 EUR ist fundamental klar vertretbar, so Engelbert Hoermannsdorfer, Chefredakteur von "Outperformer.de", im "Doersam-Brief" zur Schweizer Electronic-Aktie. (Ausgabe 513 vom 05.12.2010) (06.12.2010/ac/a/nw)
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