Ruhrgebiet als Sorgenkind und Hoffnungsträger

Samstag, 13.05.2017 16:00 von WirtschaftsWoche - Aufrufe: 569

Hohe Arbeitslosigkeit, schlecht integrierte Migranten, verarmte Städte: Das Ruhrgebiet gilt als einzig verbliebener Krisenherd in Deutschland - und wahlentscheidend für NRW. Aber ist wirklich alles so elend?

Es gibt ein Wahlplakat, das derzeit in ganz Nordrhein-Westfalen hängt und eigentlich schon alles verrät über dieses Bundesland, seinen Zustand, seine Selbstwahrnehmung, sein Elend. Auf dem Plakat sieht man Christian Lindner, den Vorsitzenden der FDP, mit Anpackermiene, hinter ihm eine schrecklich triste Betonwand, fleckig und voller Graffiti. Dazu der Spruch: „Nur weil Kinder gerne im Dreck spielen, müssen die Schulen nicht so aussehen.“ Daran ist alles richtig und doch alles falsch.

Im nordrhein-westfälischen Wahlkampf hat Lindner inhaltlich den Punkt voll getroffen. An den Schulen im Land gibt es viel zu tun, sogar mehr als in anderen Ländern. Doch die Wand, vor der Lindner steht, stammt gar nicht von einer Schule. Sondern von der Freitreppe am Düsseldorfer Rheinufer. Und die Graffiti auf der Mauer gibt es gar nicht mehr, die Stadt hat die Betonwand mit bunten Kacheln verziert.

Man kann diese Flunkerei abtun als Wahlkampf, da ist ja niemand besonders zimperlich. Stünde sie nicht so vortrefflich für die zwei Eigenschaften, die Deutschlands wichtigstes Bundesland ausmachen, vor allem, wenn man es auf das Ruhrgebiet, die Kernregion all seiner Probleme, verkürzt: das Missmanagement einerseits. Und die andauernde Selbstgeißelung seiner Politiker, Bürger und Wirtschaftsgrößen, die es zulassen, dass dieses in seiner Gesamtheit so durchschnittliche Bundesland doch als einzige Problemzone erscheint. Versehen mit dem ewigen Image einer vergangenen Industrieregion, die den Anschluss verpasst hat und jetzt die Jahre damit verplempert, die letzten Subventionsmilliarden durchzubringen. Der Gegenentwurf zum prosperierenden Süden, das kohlenschwarze Passepartout, vor dem der Reinraum der bajuwarischen Präzisionswirtschaft erst richtig helle strahlt.

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