Ein beladenes Containerschiff (Symbolbild).
Montag, 14.10.2019 15:24 von | Aufrufe: 431

ROUNDUP: WTO gibt grünes Licht für US-Strafzölle gegen EU-Staaten

Ein beladenes Containerschiff (Symbolbild). pixabay.com

GENF/BRÜSSEL (dpa-AFX) - Den neuen milliardenschweren Strafzöllen der USA auf EU-Produkte steht nichts mehr im Wege: Die Mitgliedsländer der Welthandelsorganisation (WTO) haben am Montag in Genf grünes Licht gegeben. Der Antrag hätte nur einstimmig abgelehnt werden können, also mit der Stimme der USA, insofern stand die Annahme von vornherein fest. Die EU-Kommission will dennoch versuchen, die Sonderabgaben durch Gespräche mit den USA noch abzuwenden.

Die US-Strafzölle sollen nach US-Angaben von Freitag an gelten. Sie dürfen nach einem WTO-Urteil wegen jahrelanger rechtswidriger Subventionen für den Flugzeugbauer Airbus erhoben werden. Sie betreffen EU-Einfuhren im Umfang von 7,5 Milliarden Dollar (Dollarkurs). Das war die höchste Summe, die in der der fast 25-jährigen Geschichte der WTO je genehmigt wurde. Betroffen sind neben Flugzeugen und Flugzeugkomponenten auch Produkte wie Käse, Schinken, Olivenöl und Wein, die mit einer zusätzlichen Abgabe von 25 Prozent belegt werden. Besonders betroffen sind Deutschland, Frankreich, Spanien und Großbritannien.

WTO-Schlichter haben auch rechtswidrige Subventionen für den Airbus-Konkurrenten Boeing (Boeing Aktie) festgestellt. Die EU rechnet mit der Genehmigung von Strafmaßnahmen in ähnlicher Höhe. Die Entscheidung darüber fällt erst im kommenden Jahr.

Die USA fänden eine Verhandlungslösung über das Ende aller nicht mit den WTO-Regeln vereinbarten Subventionen besser als Strafzölle, sagte der amerikanische WTO-Botschafter Dennis Shea. Dafür müsse aber sichergestellt werden, dass die EU tatsächlich sämtliche Airbus-Subventionen streiche und diese auch nicht durch die Hintertür wieder einführe. Die EU habe sich 15 Jahre lang auf keine ernsthaften Diskussionen darüber eingelassen.

EU-Handelskommissarin Cecila Malmström sagte am Montag in Brüssel: "Wir werden die Amerikaner bis zur letzten Minute drängen, doch noch eine Einigung zu finden oder zumindest die Zölle vorerst einzufrieren." Bisher habe sie mit dem Anliegen in Washington aber nichts bewirkt. In einem Brief an den US-Handelsbeauftragten Robert Lighthizer signalisierte Malmström den Willen der EU, den zugrundeliegenden Streit um Sanktionen für die Flugzeugbauer fair zu lösen./oe/DP/fba


ARIVA.DE Börsen-Geflüster

Kurse

158,42
0,00%
Airbus SE Chart
166,81 $
0,00%
Boeing Co. Chart
Werbung

Mehr Nachrichten zur Boeing Co. Aktie kostenlos abonnieren

E-Mail-Adresse
Benachrichtigungen von ARIVA.DE
(Mit der Bestellung akzeptierst du die Datenschutzhinweise)

Hinweis: ARIVA.DE veröffentlicht in dieser Rubrik Analysen, Kolumnen und Nachrichten aus verschiedenen Quellen. Die ARIVA.DE AG ist nicht verantwortlich für Inhalte, die erkennbar von Dritten in den „News“-Bereich dieser Webseite eingestellt worden sind, und macht sich diese nicht zu Eigen. Diese Inhalte sind insbesondere durch eine entsprechende „von“-Kennzeichnung unterhalb der Artikelüberschrift und/oder durch den Link „Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.“ erkennbar; verantwortlich für diese Inhalte ist allein der genannte Dritte.


Andere Nutzer interessierten sich auch für folgende News