Ein Warnstreik von Verdi.
Sonntag, 24.11.2013 14:57 von | Aufrufe: 181

ROUNDUP: Verdi droht mit Streiks im Weihnachtsgeschäft - Amazon entspannt

Ein Warnstreik von Verdi. © Andy Nowack / iStock Editorial / Getty Images Plus / Getty Images http://www.gettyimages.de

BAD HERSFELD/LEIPZIG (dpa-AFX) - Der weltgrößte Online-Versandhändler Amazon (Amazon Aktie) hat auf massive Streikandrohungen der Gewerkschaft Verdi für deutsche Standorte mit demonstrativer Gelassenheit reagiert. Ein Amazon-Sprecher in München sagte der Nachrichtenagentur dpa, dass der US-Versandriese sein "gesamtes europäisches Logistiknetzwerk nutzen" werde, um die Kunden trotz der zu erwartenden Proteste schnell zu beliefern.

Amazon teilte mit: "Wir arbeiten in den nächsten Wochen ganz besonders darauf hin, dass unsere Kunden gerade in der Weihnachtszeit den gewohnten Service und die beste Zuverlässigkeit ihrer Lieferungen bekommen, die sie auch unterjährig gewohnt sind." Bislang hätten die zahlreichen Streiks keine Auswirkungen für die Kunden gehabt.

Die "Welt am Sonntag" berichtete, dass Verdi im Kampf um einen Tarifvertrag für weitere Streiks im wichtigen Weihnachtsgeschäft sorgen wolle. Verdi-Vorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger sagte demzufolge: "Unsere Aktionsfähigkeit kann auf alle Standorte übergreifen." Weitere Standorte für Streiks neben Leipzig und Bad Hersfeld seien in Planung. "Wir werden uns auf Tage konzentrieren, die das Geschäft besonders stören und die Streiks auch miteinander vernetzen", sagte Nutzenberger, Leiterin des Fachbereichs Handel.

Seit Mai streiken Amazon-Beschäftigte immer wieder am größten deutschen Standort in Bad Hersfeld und in Leipzig. Tarifgespräche lehnt Amazon aber ab. Deutschlandchef Ralf Kleber sagte der "WamS": "Warum sollten wir Tarifverhandlungen beginnen? Davon würde nur die Gewerkschaft profitieren. Amazon zahlt in der Logistik-Branche bereits überdurchschnittlich, und wir stehen in einem direkten Dialog mit unseren Arbeitnehmern - dafür benötigen wir Verdi nicht."

Vor dem finanziell bedeutenden Weihnachtsgeschäft soll eine aktuell laufende Angebotswoche mit Streiks gestört werden. Es werde in dieser Woche zu Arbeitsniederlegungen kommen, sagte ein Gewerkschaftssprecher der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Samstag). Zuvor hatte die "Lebensmittel Zeitung" über neue Streiks berichtet. "Wir werden es richtig krachen lassen", hieß es aus Gewerkschaftskreisen. Amazon veranstaltet bis Samstag die "Cyber Monday Woche", für die mit besonderen Angeboten geworben wird.

Verdi fordert für die rund 9000 festen Mitarbeiter in den acht Versandzentren einen Tarifvertrag, der sich am Versand- und Einzelhandel orientiert. Amazon will die Angestellten nach den Standards der Logistikbranche entlohnen, was sich im Vergleich dazu unter anderem aber in niedrigeren Stundenlohn niederschlägt./jpe/DP/fn


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