Südkoreanisches Flaggenmeer.
Freitag, 22.11.2019 12:26 von | Aufrufe: 129

ROUNDUP: Südkorea setzt trotz Handelsstreit Militärabkommen mit Japan fort

Südkoreanisches Flaggenmeer. pixabay.com

SEOUL (dpa-AFX) - In den angespannten Beziehungen zwischen Südkorea und Japan zeichnet sich eine vorsichtige Annäherung ab. Das Präsidialamt in Seoul teilte am Freitag mit, an einem bilateralen Militärabkommen über den Informationsaustausch vorerst festhalten zu wollen. Die Mitteilung an Japan vom August, den um Mitternacht auslaufenden Pakt nicht mehr verlängern zu wollen, sei nicht mehr wirksam. Daran sei jedoch die Bedingung geknüpft, dass das Abkommen jederzeit beendet werden könne, sagte der stellvertretende Direktor des Büros für Nationale Sicherheit, Kim You Geun. "Japans Regierung äußerte ihr Verständnis." Auch zeige sich Tokio zu Gesprächen bereit.

Die USA sehen die Streitereien um wirtschaftliche und politische Fragen zwischen Tokio und Seoul mit Sorge. Vor einer Woche hatte US-Verteidigungsminister Mark Esper in Seoul die beiden asiatischen Verbündeten mit Nachdruck aufgerufen, das Abkommen zu verlängern. Dabei geht es auch um Informationen über die Aktivitäten in Nordkorea, das ein Atomwaffenprogramm betreibt.

Im Juli hatte sich ein Handelsstreit zwischen Südkorea und Japan am Beschluss Tokios entzündet, strengere Kontrollen für den Export von Materialien zur Chipproduktion nach Südkorea zu verhängen. Hintergrund ist ein Disput über die Entschädigung koreanischer Zwangsarbeiter während Japans Kolonialherrschaft (1910 bis 1945). Seoul hatte Tokio Vergeltung für Entscheidungen des Obersten Gerichtshofes in Südkorea vom vergangenen Jahr vorgeworfen, wonach zwei japanische Konzerne Schadenersatz an ehemalige Zwangsarbeiter zahlen müssen. Tokio sieht das Thema Entschädigung durch einen Vertrag von 1965 als abgeschlossen an.

Südkorea hatte ebenfalls schärfere Kontrollen für den Warenexport in das Nachbarland eingeführt und außerdem erklärt, das Militärabkommen nicht mehr verlängern zu wollen. Jetzt kündigte Seoul außerdem an, ein laufendes Beschwerdeverfahren vor der Welthandelsorganisation (WTO), in dem es um die japanischen Handelsbeschränkungen geht, werde vorläufig ausgesetzt. Beide Seiten hätten vereinbart, Arbeitsgespräche über die Exportkontrollen wiederaufzunehmen, hieß es in Seoul./dg/DP/men


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