WASHINGTON (dpa-AFX) - Hurrikan "Sally" ist an der US-Golfküste auf Land getroffen. Der Südosten des Bundesstaates Alabama und der Westen von Florida waren zunächst besonders von starken Winden und Überschwemmungen betroffen. Das Auge des Sturms war am frühen Mittwochmorgen (Ortszeit) mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 165 Stundenkilometern nahe der Stadt Gulf Shores (Alabama) auf Land getroffen, wie das Nationale Hurrikanzentrum mitteilte. Das entsprach einem Hurrikan der Stufe zwei von fünf. Wenige Stunden nach dem Auftreffen schwächte sich der Sturm bereits ab.
Gewarnt wurde allerdings weiter vor "katastrophalen und lebensbedrohlichen Überschwemmungen" entlang des betroffenen Küstengebiets. In Pensacola (Florida) flutete Meerwasser die Straßen der Innenstadt. Hinzu kamen heftige Regenfälle. Der starke Wind trieb das Wasser durch die Straßen, wie auf Videos zu sehen war, die die nationale Wetterbehörde auf Twitter verbreitete. Autos standen teils bis zur Hälfte im Wasser.
"Meine Güte, ich habe so etwas noch nie gesehen", sagte der Meteorologe von "The Weather Channel", Chris Bruin, in einem Video, das er von einem Fenster seines Hotelzimmers in Pensacola aus aufnahm.
Die Meteorologen erwarteten, dass der Sturm in nordöstlicher Richtung landeinwärts durch Alabama weiterzieht. Auswirkungen dürften auch in Teilen von Georgia und South und North Carolina zu spüren sein. US-Medienberichten zufolge waren am Mittwochmorgen bereits Hunderttausende Haushalte ohne Strom.
Die Prognosen zu "Sally" haben sich in den vergangenen Tagen immer wieder geändert. Zunächst hatte es geheißen, der Wirbelsturm werde bereits in der Nacht im Südosten des Bundesstaats Louisiana nahe der Grenze zu Mississippi aufs Festland treffen. Erst vor drei Wochen hatte Hurrikan "Laura" Louisiana getroffen und dort schwere Zerstörungen angerichtet. "Laura" war ein Hurrikan der Stufe vier und damit extrem gefährlich. Mindestens 15 Menschen kamen ums Leben, Hunderttausende waren ohne Strom, auch die Trinkwasserversorgung war zum Teil unterbrochen.
Tropische Orkane werden im westlichen Atlantik und im östlichen Pazifik Hurrikans genannt. Im Atlantik könnte die diesjährige Hurrikansaison, die von Juni bis November dauert, nach Angaben der US-Klimabehörde NOAA eine der heftigsten überhaupt werden.
Über dem Atlantik bewegen sich derzeit die Hurrikans "Paulette" und "Teddy". Während sich "Paulette" abschwächen sollte, dürfte sich "Teddy" den Prognosen zufolge zu einem Hurrikan der Stärke vier von fünf auswachsen. Da er sich nicht in Küstennähe bewegte, bestanden zunächst keine Warnungen./lkl/vtc/DP/nas
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