MÜLHEIM/RUHR (dpa-AFX) - Der Chemikalienhändler Brenntag (Brenntag Aktie) wird trotz Ergebniszuwächsen im dritten Quartal etwas vorsichtiger für das Gesamtjahr. "Im dritten Quartal dieses Jahres ist es nicht zu einer spürbaren Belebung auf den Märkten gekommen", schrieb Unternehmenschef Steven Holland bei Vorlage der Quartalszahlen in einem Aktionärsbrief am Mittwoch. Hinzu gekommen sei die jüngste Abschwächung des US-Dollar. Den Ausblick für das operative Ergebnis passte die im MDax notierte Gesellschaft daher etwas nach unten an.
Nun erwartet Brenntag für 2013 ein um Sondereffekte bereinigtes operatives Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) in einer Spanne von 710 bis 725 Millionen Euro. Zuvor hatte das Unternehmen aus Mülheim an der Ruhr ein Ergebnis von bis zu 735 Millionen Euro in Aussicht gestellt. 2012 hatte Brenntag mit 706,6 Millionen Euro einen Rekordwert erzielt. Die Aktie legte im frühen Handel um 1,65 Prozent zu. Laut Analyst Thomas Maul von der DZ Bank haben die Zahlen die ohnehin niedrigen Erwartungen getroffen.
Im dritten Quartal profitierte Brenntag erneut von seinen jüngsten Zukäufen. Der starke Euro dämpfte aber das Wachstum. Das EBITDA stieg um 9,2 Prozent auf 183,2 Millionen Euro. Allerdings wurde das Ergebnis im Vorjahreszeitraum aufgrund von Rückstellungen für ein Kartellverfahren belastet. Zum Ergebnisplus trugen Asien, Nordamerika, aber auch Europa bei.
Das Lateinamerika-Geschäft entwickelte sich hingegen weiterhin schwächer. Dort steuert Brenntag bereits mit Sparen gegen und tauschte auch das Management aus. Ab 2014 will der Chemikalienhändler in der Region auf den Wachstumspfad zurückkehren. Unter dem Strich blieben bei dem auf die Aktionäre entfallenden Gewinn 80,9 Millionen Euro. Das waren 3,1 Prozent mehr als im Vorjahr.
Der Umsatz lag mit 2,49 Milliarden Euro um 0,6 Prozent über dem Vorjahr. Während die Erlöse in Europa auf Vorjahresniveau verharrten, verzeichnete Brenntag Zuwächse in Nordamerika dank jüngster Zukäufe. In Asien wurde der Umsatzzuwachs komplett von negativen Währungseffekten aufgefressen./mne/jha/stb
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