Kupfer in der Rohstoffindustrie (Symbolbild).
Freitag, 15.05.2020 09:34 von | Aufrufe: 383

ROUNDUP: Aurubis bestätigt breit gefasstes Jahresziel - Einsparungen im Blick

Kupfer in der Rohstoffindustrie (Symbolbild). © FactoryTh / iStock / Getty Images Plus / Getty Images http://www.gettyimages.de

HAMBURG (dpa-AFX) - Der Kupferkonzern Aurubis (Aurubis Aktie) hält in der Corona-Krise an seinem Jahresgewinnziel fest. "Trotz der zunehmend herausfordernden Rohstoff- und Absatzmärkte bestätigen wir die Prognose für das Geschäftsjahr 2019/20", sagte Konzernchef Roland Harings laut Mitteilung vom Freitag. Für das bis Ende September laufende Geschäftsjahr peilt der Manager damit weiterhin ein operatives Vorsteuerergebnis von 185 bis 250 Millionen Euro an. Dabei tritt das Management stärker auf die Kostenbremse. Stellenstreichungen sind denkbar. Die Aurubis-Aktie gab kurz nach Handelsstart um knapp ein Prozent nach.

Ein Aktienhändler sprach am Morgen von eher durchwachsenen Resultaten, da der Gewinn trotz einer überraschend guten Umsatzentwicklung etwas hinter den der durchschnittlichen Erwartung von Analysten zurückgeblieben sei. Zudem könnten die Erwartungen an das Geschäft mit Flachwalzprodukten auf den zuletzt überdurchschnittlich gut gelaufenen Aktien lasten.

Die Papiere hatten bis Anfang Mai die im Corona-Crash seit Februar erlittenen Kursverluste mehr wettgemacht - auch dank eines Aktienrückkaufprogramm sowie der Zustimmung der EU zum Kauf des Recycling-Spezialisten Metallo, von dem sich das Unternehmen Wachstumsimpulse verspricht. Derzeit notieren die Aurubis-Aktien mit gut 47 Euro rund fünf Prozent unter dem Vor-Corona-Niveau. Der MDax hat im gleichen Zeitraum rund ein Fünftel seines Wertes eingebüßt.

Derzeit bekommt der Bereich FRP für Flachwalzprodukte, den Aurubis nach einem Veto der europäischen Kartellwächter vergangenes Jahr anders als geplant nicht losschlagen konnte, nach wie vor die Schwäche der Autobranche zu spüren. Um das Gewinnziel im laufenden Geschäftsjahr zu erreichen, setzt der Vorstand daher darauf, dass andere Konzernbereiche die Einbußen in dem Segement ausgleichen.

Das FRP-Segment, in dem das Unternehmen Kupfer und Kupferlegierungen weiterverarbeitet, konnte bei einem Umsatzrückgang im zweiten Geschäftsquartal nur durch Sparmaßnahmen ein operativen Vorsteuerverlust verhindern. Betroffen ist vor allem die Nachfrage der Autokonzerne nach Steckverbindern. Aber auch andere Absatzsegmente liegen laut Unternehmensangaben unter den Erwartungen. Mit einer Erholung des Marktes rechnet Aurubis vorerst nicht, auch da sich in den USA vermehrt die Folgen von Produktionsstopps bei Kunden abzeichneten.

Im viel größeren Segment Metal Refining & Processing (MRP), das Metallkonzentrate verarbeitet, legten Umsatz und operatives Vorsteuerergebnis hingegen zu, nachdem vor einem Jahr noch ungeplante Produktionsausfälle belastet hatten. Rückenwind lieferten zudem höhere Preise für Edelmetalle sowie über weite Strecken noch vergleichsweise hohe Schmelzlöhne etwa für Schrott. Dem standen Belastungen durch eine schwächere Nachfrage etwa nach Stranggussprodukten sowie durch niedrigere Schwefelsäurepreise gegenüber. Schwefelsäure ist ein Nebenprodukt der Kupferproduktion und wird unter anderem in der Düngerherstellung eingesetzt.

Im abgelaufenen zweiten Geschäftsquartal bis Ende März stieg der Konzernumsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 8 Prozent auf 3,3 Milliarden Euro. Das operative Vorsteuerergebnis fiel zwar um 5 Prozent auf 60 Millionen Euro, hielt sich damit fast auf dem von Analysten erwarteten Niveau. Unter dem Strich blieben bei dem Unternehmen, an dem der Stahlkocher Salzgitter mit fast 30 Prozent beteiligt ist, 46 Millionen Euro hängen nach 48 Millionen Euro vor einem Jahr.

Für das erste Geschäftshalbjahr ergibt sich damit ein operatives Ergebnis vor Steuern in Höhe von 91 Millionen Euro, weniger als die Hälfte des unteren Endes des Jahresziels. Zudem zeichneten sich laut Aurubis im laufenden dritten Geschäftsquartal bei Schwefelsäure ein zunehmendes Überangebot und weiter sinkende Preise ab. Auch dürften die Schmelz- und Raffinierlöhne bis zum Ende des Geschäftsjahres deutlich niedriger sein, hieß es.

So zielt Aurubis stärker auf Kostensenkungen. "Maßnahmen wurden identifiziert und mit der Umsetzung wurde begonnen." Konkrete Pläne für einen Stellenabbau gibt es einem Sprecher zufolge zwar noch nicht. Dies sei aber eine Option.


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Langfristig gibt sich das Management um Harings trotz der teils schwierigen Lage unverändert optimistisch - nicht zuletzt wegen der Übernahme von Metallo. Anders als beim geplanten FRP-Verkauf machten die Wettbewerbshüter den Hamburgern hier trotz Verzögerungen am Ende keinen Strich durch die Rechnung. "Der Zusammenschluss ist ein wichtiger Meilenstein in der Umsetzung unserer Strategie", sagte der Konzernchef. Durch den 380 Millionen Euro teuren Kauf des spanisch-belgischen Unternehmens mit seinen rund 530 Mitarbeitern will Aurubis die Möglichkeiten zum Recycling von Kupfer, Nickel, Zinn, Zink und Blei ausbauen. In den Jahreszielen ist Metallo derweil noch nicht eingeschlossen./mis/stw/stk

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