FRANKFURT (dpa-AFX) - Neue Rekordhochs an der Wall Street haben dem deutschen Aktienmarkt am Donnerstag Auftrieb gegeben. Zugleich setzt sich die Berichtssaison fort und lieferte Gründe für Frust, aber insbesondere auch für Freude. Im frühen Handel legte der Dax um 0,83 Prozent auf 9.130,23 Punkte zu. Der MDax gewann 0,86 Prozent auf 16.053,90 Punkte. Der TecDax stieg um 0,99 Prozent auf 1.135,38 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 rückte zugleich um 0,95 Prozent auf 3.050,01 Punkte vor.
Die gute Vorgabe aus den USA beflügelte zunächst die Börsen in Asien und sorgt nun auch europaweit für Kursgewinne. Aussagen der designierten US-Notenbankchefin Janet Yellen hätten die Risikofreude der Anleger wieder verstärkt, sagte Dirk Gojny von der National-Bank. Die Wirtschaft und der Arbeitsmarkt in den USA sind nach Einschätzung der Fed-Vizechefin weiter deutlich unter ihrem Potenzial. Das ging aus einem von der US-Notenbank am Mittwoch veröffentlichten Redemanuskriptmanuskript hervor.
K+S DAX-FAVORIT: SPARPROGRAMM HÖHER ALS ERWARTET
Unter den Dax-Werten galt die Aufmerksamkeit den Geschäftsberichten von K+S, Merck und RWE. Mit einem Kurssprung von 3,33 Prozent eroberten die Anteilsscheine des Düngemittel- und Salzproduzenten K+S die Index-Spitze. Laut einem Händler lag dies vor allem an dem angekündigten Sparprogramm, das deutlicher als erwartet ausgefallen sei. In den kommenden drei Jahren sollen die Kosten um insgesamt 500 Millionen Euro gesenkt werden. Die Zahlen seien zudem zum Teil ebenfalls etwas besser ausgefallen und K+S habe nun einen konkreten Ausblick für das laufende Jahr gegeben.
Erfolge beim Konzernumbau und die Nachfrage aus den Schwellenländern sorgten im abgelaufenen Jahresviertel beim Pharma- und Chemiekonzern Merck für Rückenwind. Vorstandschef Karl-Ludwig Kley hob daher die Jahresprognose für das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) an, was der Aktie ein Plus von rund einem Prozent bescherte. Das Haar in der Suppe sei allerdings der Umsatz des Multiple-Sklerose-Medikaments Rebif, der den allgemein guten Zahlen einen Dämpfer versetze, hieß es seitens eines Börsianers.
RWE ENTTÄUSCHT MIT AUSBLICK AUF 2014
Die Papiere des Versorgers RWE hingegen brachen nach Zahlen um rund fünf Prozent ein. Am Markt wurde insbesondere auf den schwächer als erwarteten Ausblick auf 2014 verwiesen. Angesichts stark schrumpfender Gewinne baut der Konzern daher nun wohl weiter erheblich Personal ab. Bis 2016 sollen nochmals 6.750 Stellen wegfallen oder durch Verkauf abgegeben werden, davon allein 4.750 in Deutschland, wie aus Konzernkreisen anlässlich der Quartalsbilanz verlautete.
Im MDax büßten die Aktien des Versicherers Talanx als schwächster Wert 0,61 Prozent ein und litten vor allem unter einem enttäuschenden Nettogewinn von 121 Millionen Euro. Die Salzgitter-Papiere gehörten mit einem moderaten Plus von 0,32 Prozent ebenfalls zu den weniger gefragten Aktien. Laut einem Händler waren die Zahlen des Stahlhändlers etwas schwächer als vom Markt erwartet gefallen.
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Die EADS-Titel gewannen dank praller Auftragsbücher der wichtigsten Konzerntochter Airbus 0,75 Prozent hinzu. Nordex sprangen im TecDax nach ihren jüngsten, kräftigen Kursverlusten nun wieder um 8,41 Prozent hoch. Der Hamburger Windkraftanlagenbauer sieht sich auf gutem Weg zum Jahresziel 2013 und hob seine Schätzung für den Auftragseingang an./ck/rum
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