Warnstreik der IG Metall Jugend Bayern
Donnerstag, 21.02.2013 20:44 von | Aufrufe: 222

ROUNDUP 2: Wieder Streiks an NRW-Airports - Verdi kündigt Streikpause an

Warnstreik der IG Metall Jugend Bayern ©IGMetall Jugend Bayern https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/2.0/

(neu: Gespräche in Berlin)

DÜSSELDORF/KÖLN (dpa-AFX) - Nach dem Streik der Frühschichten des Sicherheitspersonals an den beiden großen Flughäfen in Nordrhein-Westfalen will die Gewerkschaft Verdi eine fünftägige Streikpause einlegen. Bis nächsten Dienstag seien keine weiteren Streiks geplant, kündigte Verhandlungsführerin Andrea Becker am Donnerstag an. Wegen eines sechseinhalbstündigen Streiks waren am Morgen in Düsseldorf und Köln/Bonn wieder fast 100 Flüge gestrichen worden. Mehrere tausend Passagiere waren betroffen.

Die "Denkpause" biete auch Raum für Gespräche, teilte Becker mit. "Wir verschließen uns nicht und stehen bereit, die Kuh gemeinsam vom Eis zu ziehen, bevor sie endgültig einbricht", erklärte Becker. Verdi werde die Lage erörtern und "eine neue Strategie beraten". Unter anderem erwägt die Gewerkschaft, das Bewachungsgewerbe stärker in die Streiks einzubeziehen.

In der Tarifauseinandersetzung in Hamburg sicherte Verdi nur bis zum Freitag eine Streikpause zu. Ob und wann es dort wieder zu Arbeitsniederlegungen kommen wird, blieb zunächst offen. Gleichwohl könnte hier in den Tarifkonflikt Bewegung kommen. Vertreter der Gewerkschaft Verdi und des Bundesverbandes der Sicherheitswirtschaft (BDSW) führten am Donnerstag in Berlin ein 90 Minuten langes Gespräch. Das werde als vertrauensbildende Maßnahme gewertet, sagte ein Sprecher der Arbeitgeberseite optimistisch. Von Verdi war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten. Auch über den Inhalt der Gespräche wurde zunächst nichts bekannt.

Hingegen gelten in Nordrhein-Westfalen die Fronten zwischen Verdi und den Arbeitgebern der privaten Sicherheitsbranche als verhärtet. Die Arbeitgeber warfen der Gewerkschaft vor, mit "Unwahrheiten" über das Lohnniveau der Sicherheitsleute den Tarifkonflikt zu verschärfen.

Verdi fordert für die 34 000 Beschäftigten bis zu 30 Prozent mehr Lohn. Die Arbeitgeber bieten zwischen 5 und 9 Prozent. Sie verlangen Zugeständnisse von Verdi oder ein Schlichtungsverfahren, bevor sie ein neues Angebot abgeben. Beides lehnt die Gewerkschaft ab. "Die Beschäftigten haben für die Arbeit, die sie hier leisten, einen Lohn verdient, von dem sie ihre Existenz bestreiten können", sagte Becker im ZDF-"Morgenmagazin".

Nach Schätzungen von Verdi arbeitet "der größte Teil" der Angestellten der privaten Sicherheitsbranche für 8,23 Euro brutto pro Stunde und bekommt bei einer wöchentlichen Arbeitszeit von 40 Stunden weniger als 1000 Euro netto im Monat. An den Flughäfen liege der Lohn zwischen 8,23 und 12,36 Euro.

Am größten NRW-Flughafen in Düsseldorf mussten am Donnerstag 73 Flüge von 147 geplanten Verbindungen gestrichen werden. Am Flughafen Köln/Bonn fielen 21 von 43 Flügen aus. Insgesamt rund 260 Sicherheitsleute machten nach Angaben von Verdi bis 10 Uhr die Kontrollstellen weitgehend dicht.

An den beiden Airports in NRW traf der Streik mehrere tausend Reisende. An den Sicherheitsschleusen bildeten sich Warteschlangen. In Düsseldorf kam es zu Verspätungen von bis zu eineinhalb Stunden. 51 Abflüge und 22 Ankünfte wurden gestrichen. Wartende Fluggäste wurden mit Wasser und Snacks versorgt. Bis zum Nachmittag normalisierte sich der Flugbetrieb wieder.


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In Köln/Bonn waren nach Ende des Ausstands wieder 15 Kontrollstellen geöffnet, während des Streiks waren es nur drei. 13 Abflüge und 8 Ankünfte wurden annulliert. In Köln waren nach Angaben des Flughafens mehr als 2000 Fluggäste betroffen. Verglichen mit dem ganztägigen Streik in der vergangenen Woche, der rund 10.000 Reisende getroffen habe, halte sich der Schaden in Grenzen, sagte eine Sprecherin. "Die Leute sind sensibilisiert und informieren sich vorab." In Düsseldorf dürften nach Schätzungen rund 7.000 Passagiere Opfer des Streiks geworden sein./dot/DP/he

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