(neu: Aktienreaktion, Details zu Lieferproblemen)
TOULOUSE (dpa-AFX) - Die Probleme der Triebwerkshersteller für den Mittelstreckenjet A320neo haben dem Flugzeugbauer Airbus
Am Finanzmarkt sorgten die Nachrichten für Enttäuschung. An der Pariser Börse verlor die Airbus-Aktie am Morgen rund ein Prozent an Wert und gehörte damit zu den schwächsten Werten im französischen Leitindex CAC-40
Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sank Airbus' Gewinn im ersten Quartal unter dem Strich um fast ein Drittel auf 283 Millionen Euro. Analysten hatten mit einem Verlust gerechnet. Der Umsatz ging um zwölf Prozent auf 10,1 Milliarden Euro zurück.
Airbus hat seine Vorjahreszahlen wegen einer veränderten Rechnungslegung deutlich nach unten korrigiert und bilanziert nun nach neuen Grundsätzen, bei denen etwa der Umsatz nicht mehr nach Listenpreisen erfasst wird.
Ebenfalls positiv überraschen konnte der Konzern bei dem um Sondereffekte bereinigten Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit). Dieser lag bei 14 Millionen Euro nach einem Minus von 19 Millionen ein Jahr zuvor. Experten hatten hier erneut mit roten Zahlen gerechnet.
Trotz der schwachen Zahlen zum Jahresstart geht der Vorstand davon aus, das bereinigte Ebit im Gesamtjahr von zuletzt 4,25 Milliarden Euro auf rund 5,2 Milliarden Euro zu steigern. Er will dazu wie geplant rund 800 Verkehrsflugzeuge ausliefern und läge damit knapp hinter seinem US-Rivalen Boeing (Boeing Aktie). Der weltgrößte Flugzeugbauer aus den USA peilt 810 bis 815 Flugzeug-Auslieferungen an.
Airbus macht seine Pläne davon abhängig, ob die Triebwerkshersteller ihre Zusagen für die Antriebe der A320neo-Reihe einhalten. Im ersten Quartal lieferte der Konzern insgesamt 121 Verkehrsflugzeuge aller Typen aus, 15 weniger als ein Jahr zuvor. Boeing hingegen legte im gleichen Zeitraum im gleichen Umfang zu.
Bei Airbus liegt vor allem die United-Technologies-Tochter
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An den Airbus-Werken in Hamburg und Toulouse stehen deshalb bereits Dutzende Flugzeuge, denen nur die Triebwerke fehlen. "Das Parken wird zum Problem", sagte Finanzchef Harald Wilhelm in einer Telefonkonferenz. Airbus würde die A320- und A320neo-Produktion in den kommenden Jahren gern auf 70 Maschinen pro Monat hochfahren. Dafür gebe es eindeutig Bedarf, betonte Wilhelm.
Allerdings wehren sich die Triebwerkshersteller dagegen. Safran-Chef Philippe Petitcolin bezeichnete die Pläne wiederholt als "verrückt". Vor 2021 sei eine Rate von monatlich 70 Flugzeugen nicht machbar. Ab Mitte 2019 plant Airbus bereits fest mit 60 Maschinen pro Monat. Schon 2015 habe der Konzern seine Zulieferer wegen einer Steigerung auf 63 Exemplare angefragt, sagte Wilhelm.
Im ersten Quartal verbuchte Airbus im Verkehrsflugzeug-Geschäft - seiner größten Sparte - beim operativen Gewinn (bereinigtes Ebit) rote Zahlen. Auch die Hubschraubersparte blieb leicht im Minus. Dass auf den Gesamtkonzern betrachtet ein leichtes Plus stand, verdankte der Konzern einzig seiner Rüstungs- und Raumfahrtsparte, die nur einen leichten Gewinnrückgang verbuchte.
Bei den Langstreckenjets A350 und A330 entwickelt sich das Geschäft in gegensätzliche Richtungen. Während die Produktion der noch jungen A350 bis Ende 2018 wie geplant auf 10 Maschinen pro Monat wachsen soll, streicht der Hersteller die Pläne für die A330 und ihre spritsparende Neuauflage A330neo zusammen. Ab 2019 sollen pro Jahr 50 Maschinen der gesamten A330-Reihe das Werk verlassen - zehn weniger als für 2018 geplant. Grund sei die zu geringe Nachfrage für die A330neo, räumte Wilhelm ein.
Beim weltgrößten Passagierjet A380 fährt Airbus die Produktion mangels ausreichender Nachfrage bereits auf jährlich nur noch sechs Maschinen ab 2020 zurück. Der Vorstand hofft darauf, dass Fluggesellschaften in einigen Jahren wieder mehr Exemplare des doppelstöckigen Fliegers bestellen./stw/zb/sku/das
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