Arbeiter in einem Stahlwerk (Symbolbild).
Mittwoch, 06.11.2013 12:46 von | Aufrufe: 494

ROUNDUP 2: Klöckner & Co spart sich aus der Krise - Hoffnungen auf 2014

Arbeiter in einem Stahlwerk (Symbolbild). © industryview / iStock / Getty Images Plus / Getty Images https://www.gettyimages.de/

(neu: Aussagen aus Telefonkonferenz zum Sparprogramm und zu Interfer-Interesse)

DUISBURG (dpa-AFX) - Der Duisburger Stahlhandelskonzern Klöckner & Co (KlöCo) lässt die Branchenkrise langsam hinter sich. Im dritten Quartal erwirtschaftete das Unternehmen operativ (EBITDA) erstmals in diesem Jahr mehr als im Vorjahreszeitraum, wie es am Mittwoch mitteilte. Vorstandschef Gisbert Rühl sprach von einer "Trendwende". Dabei profitierte das Unternehmen von einmaligen Auflösungen von Pensionsrückstellungen und vor allem vom harten Sparprogramm. Die Hoffnungen richten sich nun auf das kommende Jahr. Dann will der Konzern auch unter dem Strich endlich wieder schwarze Zahlen schreiben. Dazu soll auch ein neues Sparprogramm beitragen.

Angesichts der optimistischen Aussagen legte die Aktie zu Handelsbeginn um mehr als 3,5 Prozent zu. Im Laufe des Vormittags rutschte sie dann aber ins Minus. Das lag vor allem an Aussagen von Konzernchef Rühl, wonach er keinen weiteren Kontakt mit dem Essener Konkurrenten Interfer hatte. Dessen Eigentümer Albrecht Knauf hatte zu Jahresbeginn knapp 8 Prozent der KlöCo-Anteile gekauft. Seitdem wird darüber spekuliert, dass er seinen Anteil auf 25 bis 30 Prozent erhöhen könnte, was dem Aktienkurs zuletzt half. Allerdings hatte KlöCo bereits vor drei Monaten einer möglichen engeren Kooperation eine klare Absage erteilt.

ERNEUTER QUARTALSVERLUST

Unter dem Strich stand auch im dritten Quartal wieder ein Verlust. Dieser fiel mit 11 Millionen Euro deutlich geringer aus als der Vorjahresverlust von 28 Millionen. Das EBITDA verdoppelte sich auf 36 Millionen Euro. Dagegen sackte der Umsatz wegen der Trennung von Geschäftsteilen und des schwachen Marktes um gut 13 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro ab. Vor allem in Europa liefen die Geschäfte zäh. Nach KlöCo-Angaben liegt die Stahlnachfrage weiter 30 Prozent unter dem Wert vor der Finanzkrise. Zudem belastete der Haushaltsstreits in den USA die Auftragslage.

Im Gesamtjahr rechnet der Vorstand noch einmal mit einem Nettoverlust im höheren zweistelligen Millionenbereich. Das EBITDA soll bei 140 Millionen Euro stagnieren. Dabei sind die Kosten für das laufende Sparprogramm ausgeklammert. Das vierte Quartal soll rund 30 Millionen Euro beitragen. Dabei rechnet das Unternehmen mit einem saisontypisch schwachen Dezember. Ursprünglich hatte KlöCo in diesem Jahr operativ rund 200 Millionen Euro verdienen wollen. Von diesem Ziel hatte sich das Unternehmen aber bereits vor drei Monaten verabschiedet.

KLÖCO SPART BIS ZUM ZAHNFLEISCH

Im kommenden Jahr soll alles besser werden. Auch ohne eine starke Erholung der Märkte soll es dann wieder Gewinne geben. "Verbunden damit ist die klare Zielsetzung, die Dividendenfähigkeit wieder zu erreichen", sagte Rühl. Dabei rechnet er in Europa im besten Fall mit einer leichten Erholung der Nachfrage. Dagegen dürfte es in den USA, wo KlöCo bereits rund 40 Prozent seines Umsatzes macht, stärker nach oben gehen, sofern von der Politik keine neuen Turbulenzen kommen.

Zugleich will KlöCo noch mehr sparen. So wird die Duisburger Konzernholding um weitere 15 Stellen auf 55 reduziert. "Wir gehen bis aufs Zahnfleisch", sagte Rühl. Die neue Sparrunde unter dem Titel "KCO Win" soll das operative Ergebnis schon im kommenden Jahr um weitere 20 Millionen Euro verbessern, bis 2015 um 50 Millionen. Dabei will KlöCo vor allem Einkauf und Vertrieb effizienter machen.


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ERSTES SPARPROGRAMM FAST ABGESCHLOSSEN

Das Unternehmen hatte bereits vor zwei Jahren ein Sparprogramm aufgelegt und dieses wegen des ungebremsten Abwärtstrends der Branche mehrfach verschärft. Insgesamt soll die Zahl der Stellen im Vergleich zu Mitte 2011 um fast ein Fünftel auf rund 9.500 sinken. Es soll bis zum Jahresende abgeschlossen sein. Von einst 290 Standorten bleiben rund 220 übrig. Dabei hat sich der Konzern aus Osteuropa ganz zurückgezogen und vor allem in Südeuropa, aber auch in Deutschland mehrere Einheiten zusammengelegt./enl/nmu/kja

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