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Mittwoch, 13.11.2013 14:54 von | Aufrufe: 881

ROUNDUP 2: Deutsches Generikageschäft bleibt Stadas Sorgenkind - Aktie stürzt ab

Flagge der Bundesrepublik Deutschland. ©unsplash.com

(Neu: Aktualisierter Aktienkurs, Aussagen aus Konferenz, Dividende)

BAD VILBEL (dpa-AFX) - Das deutsche Generikageschäft bleibt das Sorgenkind des Arzneimittelherstellers Stada: Während eine dynamische Nachfrage aus Osteuropa für Schwung sorgte, bekamen die Hessen in Deutschland höhere Steuern und anhaltenden Preisdruck im Geschäft mit Nachahmermitteln zu spüren. "Die zunehmend verschärften Rahmenbedingungen in Deutschland bestätigen einmal mehr, dass wir mit unserer Strategie der Diversifizierung auf dem richtigen Weg sind", sagte Konzernchef Hartmut Retzlaff am Mittwoch in Bad Vilbel. Die Prognosen für dieses und das nächste Jahr bestätigte Retzlaff und stellte für 2013 eine steigende Dividende in Aussicht (VJ 0,50 Euro).

Commerzbank-Analyst Daniel Wendorff sprach von einer "etwas besorgniserregenden Entwicklung" in Deutschland, die auch das vierte Quartal belasten dürfte. Die Stada-Aktie sackte um mehr als neun Prozent ab und war mit Abstand schwächster Wert im MDax. Analysten hatten beim Umsatz wie auch beim Gewinn mehr erwartet.

STEUERN LASTEN AUF GEWINN

Das um Sondereffekte bereinigte Konzernergebnis fiel von Januar bis September um fünf Prozent auf 100,3 Millionen Euro. Stada begründete dies unter anderem mit einer steuerlichen Mehrbelastung von rund 6,3 Millionen Euro. Die Zinsschranke in Deutschland sieht vor, dass der Nettozinsaufwand nur bis zur Höhe von 30 Prozent des in Deutschland erzielten EBITDA abzugsfähig ist. Stada will daher die Belastungen optimieren, beispielsweise durch vermehrtes Geschäft in Ländern mit niedrigerer Steuerlast. Die Steuerquote soll auf 25 bis 26 Prozent sinken, sagte Retzlaff.

In den ersten neun Monaten lag sie bei rund 36 Prozent. Auswirken soll sich die Optimierung schon im laufenden Geschäftsjahr. Dagegen stieg der berichtete Konzerngewinn um fast ein Drittel auf 90,2 Millionen Euro. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) wuchs um sieben Prozent auf 284,4 Millionen Euro.

UMSATZ LEGT ZU

Die Nachfrage aus Osteuropa und die hohen Zuwächse bei Markenprodukten, zu denen die Sportsalbe Mobilat und das Grippemittel Grippostad gehören, sorgten beim Umsatz für einen Anstieg von acht Prozent auf 1,44 Milliarden Euro. Auf der Währungsseite spürte Stada den Gegenwind durch den schwachen Rubel. Unter Ausklammerung von Währungseffekten stieg der Umsatz in Russland um 31 Prozent.

Mit einem Minus von sieben Prozent auf 336,7 Millionen Euro war der Erlös in Deutschland rückläufig. Besonders das Generikageschäft ist schwierig und bleibt von Rabattausschreibungen der gesetzlichen Krankenkassen mit hohen Preisnachlässen geprägt. "Wir haben von Anfang an eingeplant, dass sich das deutsche Generikageschäft nicht erholen wird und wir hier keine Umsätze zurückgewinnen können", sagte Retzlaff in einer Telefonkonferenz.


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Mit der Stärkung des Markengeschäfts durch den Zukauf des Konkurrenten Thornton & Ross will Stada die Abhängigkeit von Generika in Deutschland reduzieren. Deutschland ist für Stada zwar vor Russland immer noch der größte Einzelmarkt. Doch nach gut 27 Prozent im Vorjahreszeitraum steuerte Deutschland in den ersten neun Monaten noch gut 23 Prozent zum Gesamtumsatz der Hessen bei. Stada ist nach der Ratiopharm-Mutter Teva Pharmaceutical, der Novartis-Tochter Sandoz/Hexal, Actavis und Mylan der weltweit fünftgrößte Generikaanbieter.

Die Prognosen wurden bekräftigt: 2014 soll der Umsatz auf etwa 2,15 Milliarden Euro steigen. Beim Konzerngewinn werden rund 215 Millionen Euro angepeilt. 2013 soll beim bereinigten EBITDA ein Plus im hohen einstelligen Prozentbereich erreicht werden. Die durch den Kauf von Thornton & Ross auf 1,4 Milliarden Euro gestiegene Nettoverschuldung soll weiter sinken./ep/fn/stb

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