Mit dem Vorstoß für ein strengeres Nachtflugverbot am Hauptstadtflughafen erhitzt Brandenburgs Ministerpräsident Platzeck die Gemüter. Bundespolitiker reagieren erbost, Ökonomen sehen die Geschäftsgrundlage gefährdet.
Eigentlich sollte Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) die permanenten Debatten um Berlins neuen Pannenflughafen BER in ruhigere Bahnen lenken. Doch nun ist das Gegenteil von Ruhe eingetreten. Wieder einmal. Und schuld ist Platzeck selbst, weil er sich plötzlich für ein strengeres Nachtflugverbot stark gemacht hat.
Die Festlegung des SPD-Politikers ist nicht ohne, immerhin ist er BER-Aufsichtsratschef. Entsprechend harsch fallen die Reaktionen aus: Bundespolitiker von CDU und FDP äußern scharfe Kritik. Die Grünen signalisieren ihm dagegen Unterstützung. Doch Experten warnen schon, dass bei einem strikteren Nachflugverbot ein wirtschaftlicher Betrieb des Airports kaum noch möglich wäre.
Hintergrund des Richtungswechsels von Platzeck ist ein erfolgreiches Volksbegehren, dessen Initiatoren ein Nachtflugverbot ab 22 Uhr für den Flughafen Berlin Brandenburg (BER) fordern. Vom Bundesverwaltungsgericht in Leipzig sind aber Flüge bis 24 Uhr genehmigt worden. Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) gibt vor diesem Hintergrund zu bedenken, dass Erfahrungen mit dem Frankfurter Nachtflugverbot ab 23 Uhr gezeigt hätten, dass die letzten planmäßigen Flüge bis spätestens 30 Minuten vor Inkrafttreten der Sperre abgewickelt werden müssen. Verspätungen würden sonst ständig zu Flugausfällen führen. Für den BER hieße das: Ab 21:30 Uhr werden die Flugsteige hochgeklappt, schlussfolgern die IW-Experten in einer Analyse. Ein wirtschaftlicher Betrieb wäre so akut gefährdet.Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.