Nach einem durchwachsenen Monat Mai setzte sich der Börsenaufschwung an den Aktienmärkten im Juni fort. Der S&P 500 gewann mehr als 7%, DAX und EuroStoxx 50 je rund 5%. Maßgebliche Kurstreiber waren wieder einmal die Notenbanken, die im Juni mit ihrer tauben-
haften Rhetorik die Börsen global befeuerten. Denn sowohl Fed als auch EZB haben den Weg
für Zinssenkungen in den nächsten Monaten geebnet, obwohl zu Jahresbeginn seitens der US-Notenbank noch von Zinserhöhungen ausgegangen werden konnte. Auslöser für die erneut expansivere geldpolitische Ausrichtung der Notenbanken waren einerseits die fortgesetzte Ein-
trübung wichtiger ökonomischer Vorlaufindikatoren und andererseits der signifikante Rück-
gang von Inflation und Inflationserwartungen.
Besonders in Europa befinden sich die langfristigen Inflationserwartungen seit Jahresanfang
auf dem Rückzug und liegen nunmehr tiefer als zuletzt 2016. Währenddessen sorgte neben den Notenbanken auch der G20 Gipfel zum Monatsende für positive Aktienmarktimpulse.
Eine definitive Einigung zwischen der chinesischen Administration und der US-Regierung steht zwar weiterhin aus, beide Parteien verständigten sich jedoch auf eine Wiederaufnahme von Verhandlungen.
Während die Aktienmärkte im Juni global kräftig zulegten, ging es mit den Renditen weiter abwärts. Unterstützt durch die Aussicht auf noch niedrigere Leitzinsen, erreichten die deutschen Bundesanleihen mit zehnjähriger Laufzeit mit -0,34% ein neues Allzeittief. Die zehnjährigen US-Treasuries fielen prozentual sogar noch stärker und lagen erstmals seit 2016 unter der Marke von 2%. Die Inversion der US-Renditekurve (10y-3M) blieb während des Betrachtungszeitpunkts bestehen. Aus makroökonomischer Sicht gab es kaum Veränderungen. Die Dynamik der konjunkturellen Entwicklung blieb weiterhin eher abwärtsgerichtet. Einkaufsmanagerindizes
und ifo-Geschäftsklima tendierten wieder leicht schwächer. Das verarbeitende Gewerbe
sendete weiterhin rezessive Signale, die sich allmählich auch auf den Arbeitsmarkt auswirken. Einige Industrieunternehmen haben bereits Stellenkürzungen angekündigt.
Im Juni gewannen alle easyfolio Strategien. Am stärksten profitierte der easyfolio 70 mit +3,22%. easyfolio 50 konnte mit 2,64 zulegen und easyfolio 30 gewann im Juni 2,11% hinzu.
Autor: Christian Gombert, Portfoliomanager easyfolio