Detmold (aktiencheck.de AG) - Die Experten vom "Frankfurter Börsenbrief" warten bei der Aktie von MAN (MAN St Aktie) einen Rücksetzer ab.
Erhöhe das Unternehmen nach der Umsatz- nun auch die Gewinnprognose? Die Zeichen dafür stünden gut, denn vor allem das Nutzfahrzeuggeschäft brumme. Hier würden die Vorteile aus der forcierten Internationalisierungsstrategie inzwischen voll zum Tragen kommen. MAN habe sich vor allem auf die "BRIC"-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China) konzentriert, womit man sich nicht nur an den aussichtsreichsten Wachstumsmärkten ausgerichtet habe, sondern damit auch das Risiko besser diversifizieren könne.
Der chinesische Markt für schwere Lastwagen wachse prompt. Hier sei das Unternehmen über eine strategische Partnerschaft mit Sinotruk (Sinotruk Hong Kong Aktie), der weltweiten Nr. 2 bei schweren Lastwagen, gut vertreten. Auf dem dynamisch wachsenden brasilianischen Markt sei MAN mit einem Anteil von rund einem Drittel sogar Marktführer. Hier würden die Absätze durch zusätzliche Faktoren beflügelt: Einerseits gebe es staatliche Investitionsprogramme und andererseits würden die Verkäufe durch Vorzieheffekte angefeuert, die aus dem ab 2012 geltenden Emissionsstandard Euro 5 resultieren würden. Spätestens im vierten Quartal 2011 sei mit dem Abflauen dieser Vorzieheffekte zu rechnen, während 2012 dann sogar ein deutlicher Absatzeinbruch zu erwarten sei.
Ebenfalls auf dem europäischen LKW-Markt werde der LKW-Absatz von vorgezogenen Käufen beflügelt. Ab dem Jahr 2012 gelte europaweit für jedes neu zugelassene Fahrzeug der Emissionsstandard Euro 6. Aber auch effizientere Prozesse würden erwarten lassen, dass MAN aus einem gegebenen Absatzvolumen einen höheren Gewinn schlagen könne als früher.
Gepaart mit der Erwartung eines stetigen, wenn auch nun etwas langsameren Wirtschaftswachstums sei sowohl für dieses als auch für kommendes Jahr mit einem deutlichen Gewinnzuwachs zu rechnen. Tatsächlich habe die Unternehmensleitung bereits zu Beginn vorletzter Woche die Umsatzprognose für 2010 auf bis zu 15 Mrd. EUR erhöht, was einem Plus von 25% entspräche. Bisher habe man nur ein Umsatzwachstum von über 10% angekündigt. Dass auch noch die Gewinnprognose erhöht werde, gelte mehr oder weniger als ausgemacht. Die Experten würden spätestens am 28. Oktober damit rechnen, wenn MAN das Zahlenwerk für das dritte Quartal publiziere.
Das Papier habe allerdings schon einiges vorweggenommen, so dass es mit einem KGV von 15 per 2011 nicht mehr unbedingt als billig anzusehen sei.
Die Experten vom "Frankfurter Börsenbrief" warten deshalb bei der MAN-Aktie einen Rücksetzer nach dem jüngsten charttechnischen Break ab und empfehlen ein Kauflimit bei 77,50 EUR. Das Stopp-Loss-Limit sollte man bei 63 EUR setzen. Das Kursziel werde bei 95 EUR gesehen. (Ausgabe 40 vom 09.10.2010) (11.10.2010/ac/a/d)
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