Luxuskonzern: Kering kämpft mit Absatzschwierigkeiten bei Gucci: Strategische Neuausrichtung soll retten

Der französische Luxuskonzern Kering sieht sich schwerwiegenden Herausforderungen gegenüber. Der Aktienkurs des Unternehmens verzeichnete kürzlich einen deutlichen Rückgang, nachdem enttäuschende Geschäftsergebnisse für das erste Quartal 2024 und ein pessimistischer Ausblick für das erste Halbjahr bekannt gegeben wurden. Dies spiegelt vor allem die abnehmende Beliebtheit der Marke Gucci wider, insbesondere auf dem kritischen chinesischen Markt, der bisher über 40% des Gesamtumsatzes ausmachte.

Im ersten Quartal 2024 sank der Umsatz des Konzerns um etwa zehn Prozent auf 4,5 Milliarden Euro, während der Umsatz von Gucci um 20 Prozent fiel. Der operative Gewinn für das erste Halbjahr 2024 wird voraussichtlich fast halbiert, von 2,7 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum auf nunmehr geschätzte 1,35 Milliarden Euro.

Strategischer Neuausrichtungsversuch bei Gucci

Angesichts des anhaltenden Rückgangs der Umsätze bei Gucci versucht Kering, die Marke strategisch neu auszurichten. Sabato De Sarno, der kürzlich die Rolle des Chefdesigners übernommen hat, setzt auf eine Rückbesinnung auf hochwertige, weniger überladene Designs. Seine bisherigen Kollektionen für Sommer 2024 und Herbst/Winter 2024/2025 wurden überwiegend positiv aufgenommen und könnten einen Wendepunkt markieren. Die von ihm vorgeschlagene "Ancora"-Initiative, die eine Rückkehr zu den Kernwerten von Gucci anstrebt, wird als entscheidend für die Wiederbelebung der Marke angesehen.

Die Krise in China und deren Auswirkungen

Der Rückgang der Nachfrage in China ist besonders besorgniserregend, da die Region eine Schlüsselrolle für Kering spielt. Der Luxusmarkt in China hat sich in den letzten Jahren als äußerst volatil erwiesen, und die aktuelle wirtschaftliche Abschwächung verstärkt nur die Herausforderungen für Marken wie Gucci. Im Gegensatz zu Kering haben andere Luxuskonzerne wie LVMH und Hermès bisher stabilere Umsätze oder sogar Wachstum verzeichnet, was die Probleme bei Kering umso deutlicher macht.

Ausblick und Marktreaktion

Die Finanzgemeinschaft hat mit großer Besorgnis auf die jüngsten Entwicklungen reagiert. Die Aktien von Kering haben erheblich nachgelassen, während Konkurrenten wie LVMH und Hermès Zuwächse verzeichneten. Der Erfolg der neuen Initiativen wird entscheidend sein, um das Vertrauen der Investoren zurückzugewinnen und die Marktposition von Gucci und damit von Kering insgesamt zu stärken.

Quelle: Capital.de