Freitag, 02.03.2018 17:56 | Aufrufe: 2042

Cashkurs*Trends: Continental – Eine Trendaktie aus dem langfristigen Anlagedepot

Bei Continental gibt es zahlreiche spannende Aspekte, die für ein mögliches Investment sprechen. Kennt man das Unternehmen oft nur im Zusammenhang mit der Herstellung und Entwicklung "einfacher" Reifen, widmet sich Continental hingegen in Sachen Forschung und Entwicklung besonders den Themen Digitalisierung, Sicherheit und Sensorik - und ist damit im Markt stark positioniert.

Continental ist eines der Zukunftsunternehmen aus der 100. Ausgabe bei Cashkurs*Trends. Die Gründe dafür sind vielfältig.

Das Unternehmen aus Hannover, welches heute über 230.000 Menschen beschäftigt, hat sein Geld historisch vor allem im Reifengeschäft verdient. Damit ist Continental bekannt geworden und dieser Geschäftszweig nimmt auch heute noch 26% der über 40 Mrd. EUR Umsatzerlöse ein. Das einstige Kerngeschäft hingegen könnte langfristig in den Hintergrund rücken, da Konkurrenten das vergleichsweise einfache Geschäft für sich entdeckt haben.

Neben dem Reifengeschäft beschäftigt sich der Automobilzulieferer allerdings zunehmend mit der Innenausstattung und Sicherheit des Fahrer-Cockpits. Der hohe Grad an Internationalität lässt sich erkennen, da bereits 21% der Umsätze in Asien und 26% der Erträge in den USA generiert werden. Weitere 21% kommen aus dem Heimatmarkt Deutschland, was natürlich auch daran liegt, dass die Automobilindustrie hierzulande eine derart wichtige Rolle einnimmt. Es ist vor allem die Wandlung, die das Unternehmen in den vergangenen Jahren derart erfolgreich gemeistert hat. Eine erhöhte Unabhängigkeit vom klassischen Geschäft hin zu neuen Segmenten, die technologisch getrieben sind. Continental kann es dabei vereinfacht gesagt egal sein, ob es sich um Autos mit Verbrennungsmotor oder Elektromotor handelt. Der Trend hin zum selbstfahrenden Auto kann Continental sogar in die Hände spielen.

Die Aktie

In der kurzfristigen Chartanalyse arbeiten wir bei Cashkurs*Trends sehr eng mit den Experten von Boerse Go zusammen. Folgend finden Sie eine kurze Aufstellung der letzten technischen Analysen von Continental durch unseren technischen Analysten André Rain:

https://www.godmode-trader.de/analyse/continental-zurueck-auf-los,5737598

https://www.godmode-trader.de/analyse/continental-bislang-keinerlei-schwaeche,5730322

Langfristig

In der langen Frist (hier 5-Jahres-Chart) gegenüber dem DAX ist jedoch die erstaunliche Outperformance erkennbar. Diese ist natürlich auch darauf zurückzuführen, dass es uns wirtschaftlich gut geht und zyklische Aktien (Continental hängt an der Automobilindustrie und diese ist wiederum eng mit der Wirtschaft verbunden) besonders gut abgeschnitten haben. Wenn es also mal runter geht bis hin zu einer Rezession könnte dies Continental etwas stärker treffen.

  • Die Margen konnten in den letzten Jahren leicht aber kontinuierlich gesteigert werden. Dies ergibt sich auch aus den Zahlen, wenn der Gewinn entsprechend schneller zulegt als der Umsatz. Dies ist der beginnenden Transformation des Geschäftsmodells geschuldet.
  • Mit einem KGV von knapp unter 15 darf die Aktie keineswegs als zu teuer beschrieben werden. Der Markt steht bei 18,5x und damit deutlich höher. Historisch betrachtet liegen alle essentiellen heutigen Kennzahlen (KBV, KGV, KUV, EV/EBITDA) auf dem Median der letzten 10 Jahre. Das heißt, dass der Markt die Titel derzeit so sieht und bewertet wie auch die vergangenen zehn Jahre.
  • Der Aktienkurs hat sich entsprechend des fundamentalen Unternehmenswachstums (Buchwert, Gewinn und Umsatz haben zugelegt) ebenfalls nach oben entwickelt, wie wir zuvor gesehen haben.

Die letzten Neuigkeiten haben für viel Wirbel gesorgt. So gab der Vorstand bekannt, dass man Überlegungen anstrebt, das Unternehmen zu spalten. Ein sogenannter Carve-Out hat sich oftmals als erfolgreiche Lösung erwiesen und scheint mehr und mehr „en-Vogue“. So wird Siemens seine Medizintechnik-Sparte an die Börse bringen und auch Bayer hat mit Covestro und Lanxess erfolgreich gezeigt, wie sich eine Abspaltung entwickeln kann. Im Falle von Continental plant man eben das traditionelle Geschäft vom „Neumodischen“ Business zu unterscheiden. Dies scheint Sinn zu machen, da die Segmente in Zukunft mehr und mehr unterschiedlich agieren, was Profitabilität und Forschungsaufwand anbelangt.

Im Detail geht es darum, die Bereiche der E-Mobilität und des selbstfahrenden Autos von den klassischen Unternehmensbereichen zu trennen. Generell -und das ist eine Einstellungssache- bin ich ein Freund von Unternehmen, die sich voll und ganz auf einen Schwerpunkt konzentrieren. Je weiter einzelne Abteilungen innerhalb eines Unternehmens voneinander abweichen, desto schwieriger wird es auch für den Anleger einen Konzern zu bewerten.

Der Grund ist, dass ein margenschwaches Geschäft neue Forschungen in anderen Bereichen querfinanzieren und darunter leiden könnte oder im Negativfall auf konsolidierter Basis herunterziehen. Ein Unternehmen wie Siemens zu bewerten ist daher schwierig, da es mittlerweile so viele Unternehmensbereiche mit individuellen Wachstums- und Profitabilitätsmerkmalen gibt. Eine Abspaltung macht daher auch dort Sinn.

Ein neues Unternehmen aus einem heute weltweit führenden Zulieferer, welches sich nur auf E-Mobilität und selbstfahrende Autos fokussiert, hätte für mich durchaus einen gewissen Reiz. Da darf dann Ihre Fantasie anfangen um Opportunitäten aus der eigenen Vorstellungskraft zu ziehen.

Um zu bewerten wie „digital“ (das Wort digital wird heutzutage ja bereits stark inflationär gebraucht, hat jedoch auch eine Daseinsberechtigung) Continental arbeitet, hat man ermittelt wie groß der Anteil der Elektronik und Sensor-Umsätze am Gesamtumsatz ist. Das Ergebnis (wohlgemerkt von Continental selbst erstellt) zeigt eine interessante Aufstellung.

Dass Continental den Sprung schafft, sich den Anforderungen der Automobilbranche anzupassen, erachte ich für realistisch. Der Konzern ist groß genug um neue Nischenplayer aufzukaufen oder Trends schnell umzusetzen. Dafür gibt der DAX-Konzern von Jahr zu Jahr mehr Geld aus.

Die folgende Aufstellung zeigt, dass man die Forschungsausgaben (R&D = Research & Development) von Jahr zu Jahr erhöht. Der CAPEX (Capital expenditure = Ausgaben für neue Projekte) zeigt eine ähnliche Entwicklung. Man schafft es also mehr Geld auszugeben und gleichermaßen profitabler zu werden. Dies unterstreicht für mich eine kluge und sinnvolle Herangehensweise durch das Management.

Zu guter Letzt ist auch zu erwähnen, dass die Aktien zu 46% in Händen von Schaeffler liegen. Der deutschlandweit bekannte Investor darf somit als langfristiger Ankeraktionär verstanden werden und bietet somit ein kleines Stückchen Sicherheit. Dies ist entsprechend nur ein kleiner subjektiver Faktor, der jedoch als positiv einzuschätzen ist.

Bei Continental gibt es noch zahlreiche spannende Aspekte, jedoch sollen die genannten Argumente bereits erste Indikationen geben. Anleger sollten entsprechend auf Neuigkeiten bezüglich der Abspaltungen achten. Wenn es wirtschaftlich knallt (und momentan läuft es hierzulande, aber auch in den USA auf Hochtouren) wird es auch ein zyklisches Geschäftsmodell treffen.

Zudem bietet die Tatsache, dass Verbrennungsmotoren irgendwann obsolet sind, Menschen immer mehr auf Shared-Cars (kurzfristig gemietete Autos wie von DriveNow) setzen und die Urbanisierung dazu führt, dass immer weniger Menschen ein Auto benötigen, gewisse Unsicherheit. Die Tatsache, dass jedoch immer mehr Technik (einige Experten sprechen von 15.000 US$ pro Fahrzeug an Teilen, die dann auch von Conti kommen könnten) im Auto stecken wird, wirkt diesem Trend entgegen und sollte unterm Strich ein Mehr an Potential bieten.

Bei Cashkurs*Trends sind wir bereits seit einiger Zeit investiert. Ohne Dividenden (2,3%) liegen wir ca. 23% im Plus. Sobald wir aktiv werden und kurz- oder langfristig aufstocken oder die Aktie für überbewertet halten, werden Sie bei Cashkurs*Trends in realtime sowohl per E-Mail als auch per Guidants-Desktop darüber informiert.

Quellen: Reuters, Morningstar, 4-traders, Continental AG

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