Das Bankenviertel in Frankfurt. Die Mainmetropole ist der wichtigste deutsche Finanzplatz. (Symbolfoto)
Mittwoch, 06.04.2022 12:08 von | Aufrufe: 1334

Aktien Frankfurt: Dax weitet Vortagesverluste kräftig aus

Das Bankenviertel in Frankfurt. Die Mainmetropole ist der wichtigste deutsche Finanzplatz. (Symbolfoto) pixabay.com

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat seine Vortagesverluste am Mittwoch deutlich ausgeweitet. Der Verkaufsdruck stieg bis zur Mittagszeit, denn auch an den US-Börsen werden zur Wochenmitte weitere Verluste erwartet. Nach jüngsten Aussagen von Vertretern der US-Notenbank (Fed) mehrten sich laut Portfolio-Manager Thomas Altmann von QC Partners die Bedenken, dass die anstehende Verringerung der billionenschweren Bilanz der Fed noch nicht vollständig in den Kursen eingepreist sein könnte. Zudem gab es hierzulande enttäuschende Daten zu den Auftragseingängen für die Industrie.

Der Leitindex fiel zuletzt um 1,48 Prozent auf 14 211,60 Punkte. Tags zuvor war er nur kurz über 14 600 Punkte geklettert, gab dann aber nach. Die 50-Tage-Linie, Gradmesser für den mittelfristigen Trend, rückt aktuell zunehmend weiter in die Ferne. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verlor zur Mittagszeit ebenfalls 1,6 Prozent. Der MDax , der Index der mittelgroßen Unternehmen an der deutschen Börse, sank um 1,63 Prozent auf 31 038,85 Zähler.

Der Auftragsrückgang in der Industrie in Deutschland sei eigentlich "leicht zu verschmerzen", sagte Volkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank in Liechtenstein. Denn der Auftragsbestand liege noch immer mehr oder weniger auf Rekordhöhe. Davon abgesehen, seien gut gefüllte Auftragsbücher kein Garant für eine ebenso gut laufende Konjunktur. "Solange Rohstoffe und Vorprodukte fehlen, wird der Auftragseingang immer mehr zu einer Größe ohne praktische Relevanz."

Dass in den USA die designierte Vizechefin der Fed, Lael Brainard, eine entschlossene Straffung der Geldpolitik signalisierte, beunruhigte auch deutsche Anleger. Brainard nannte die Verringerung des Inflationsdrucks "vorrangig" und sprach von einer "Serie" an Zinserhöhungen. Ab Mai wolle die Fed mit einer raschen Verringerung der Bilanzsumme beginnen. Dabei sieht sie Russlands Invasion in die Ukraine als ein "seismisches" geopolitisches Risiko und eine menschliche Tragödie, die das Inflationsrisiko nach oben verschiebe.

Unternehmensnachrichten hierzulande gab es nur vereinzelt. Im Dax litten nach den jüngsten Kursgewinnen die Aktien der einstigen Corona-Krisengewinner Delivery Hero und Hellofresh unter neuerlichen Verlusten. Mit minus 4,8 Prozent für den Essenslieferanten und minus 5,7 Prozent für den Kochboxen-Lieferanten waren sie die Schlusslichter.

Im MDax wurden Ströer-Aktien abgestoßen und sackten zeitweise auf den tiefsten Stand seit August 2020. Zuletzt ging es um 4,5 Prozent abwärts. HSBC-Analyst Christopher Johnen rechnet mit konjunkturellem Gegenwind und stufte die Aktie auf "Hold" mit einem auf 70 Euro gesenkten Kursziel ab. Johnen hatte eigentlich erwartet, dass anhaltend starkes Wachstum und die Profitabilität 2022 zu einer Stimmungsaufhellung bei Ströer führen dürften. Aber dann kam der Ukraine-Krieg, der das Wirtschaftswachstum belastet.

Thyssenkrupp (ThyssenKrupp Aktie) büßten 5,4 Prozent ein. Ein Börsianer verwies auf Aussagen von Vorstandschefin Martina Merz, dass der Industriekonzern wegen des Kriegs in der Ukraine unter erheblichem Druck stehe, da die Lieferketten unterbrochen seien.

Die Aktie des Flughafenbetreibers Fraport (Fraport Aktie) gab die Gewinne vom Morgen ab und sank um 1,0 Prozent. Während die US-Investmentbank Goldman Sachs das Papier auf "Buy" hochstufte und ein erhebliches Wachstumspotenzial für das regulierte Geschäft sieht, senkte die Deutsche Bank (Deutsche Bank Aktie) das Papier auf "Hold". Wirtschaftliche und politische Unsicherheiten sowie hohe Treibstoffpreise erforderten ein selektives Vorgehen, hieß es./ck/jha/

--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---


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