New York/ London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Goldman Sachs entpuppt sich einmal mehr als Öl-Bulle. Die Analysten haben nach dem jüngsten OPEC+-Treffen in der vergangenen Woche und den Stichwahlen im US-Bundesstaat Georgia ihre Ölpreisprognose angehoben. Brent-Öl sollte bis Jahresmitte demnach wieder 65 Dollar je Barrel kosten. Die genannten Ereignisse würden dazu beitragen, kurzfristige Risiken aus dem Markt zu nehmen, hieß es zur Begründung.
Noch ist es ein großer Schritt zu der nun von Goldman Sachs avisierten Marke, doch die Preise sind auf einem guten Wege. Bis gestern legten sie im noch jungen Jahr um rund 12 Prozent zu, aktuell ergab sich ein kleiner Rückschlag unter die Schwelle von 56 Dollar/Barrel. Im Blick steht dabei die Marke von 55 Dollar/Barrel, die sich bislang als solide Unterstützung erweist.
Der von den Demokraten erreichte Sieg bei den US-Senatswahlen und Saudi-Arabiens jüngste Ankündigung zusätzlicher Produktionskürzungen ermöglichen einen „strafferen" mittelfristigen Ausblick auf die Rohstoffmärkte, hieß es von Goldman Sachs am Montag. In der Woche zuvor hatten die Rohstoffanalysten der US-Investmentbank noch darauf hingewiesen, dass die Zusage Saudi-Arabiens, die Produktion stärker zu kürzen, als im OPEC+-Pakt vorgesehen, eine schwächere Ölnachfrage nach neuen Corona-Lockdown impliziert.
Dies unterstreichen auch die neuen Öl-Lager- und Handelsdaten des US-Energieministeriums. So blieb die Benzinnachfrage auch in der letzten Woche mit 7,5 Mio. Barrel täglich schwach, wodurch die Benzinbestände in den USA stärker als erwartet um 4,4 Mio. Barrel angestiegen sind. Auch der Anstieg der Destillatebestände war mit 4,8 Mio. Barrel stärker als erwartet. Insgesamt bleiben die Analysten der Commerzbank zum Ölpreis mittelfristig deshalb tendenziell skeptisch gestimmt.