Bei der TUI geht heute eine Ära zu Ende: Konzernchef Frenzel übergibt sein Amt an Friedrich Joussen. Der übernimmt nicht nur eine Dauerbaustelle, sondern auch bisher kaum bekannte Bilanzrisiken.
Heute ist Hauptversammlung der TUI AG in Hannover und ein besonderer Tag für deren langjährigen Vorstandschef Michael Frenzel: Denn heute muss Frenzel sich um letzten Mal von seinen Aktionären Missmanagement im großen Stil vorwerfen lassen. Gefühlt seit einer halben Ewigkeit hat Frenzel das Unternehmen umgebaut, es vom schwächelnden Stahlkonzern Preussag zum immer noch schwächelnden, dafür aber größten Reiseveranstalter Europas umgemodelt.
Mal wollte Frenzel die konzerneigene Reederei Hapag-Lloyd (Hapag-Lloyd Aktie) verkaufen und die TUI über teure Touristikzukäufe zu einem reinrassigen, vertikal integrierten Reisekonzern mit eigenen Hotels, eigenen Flugzeugen, eigenen Reisebüros und Agenturen an den Reisezielen machen, um auf allen Wertschöpfungsstufen mitzuverdienen und so das renditeschwache Veranstaltergeschäft stützen. Als er die Reederei nicht los wurde, schwenkte Frenzel auf die Zwei-Säulen-Strategie um und kaufte für noch mehr teures Geld die Konkurrenzreederei CP Ships: Mit den Erträgen aus der Containerschifffahrt sollte das Konzernergebnis aufgebessert werden, falls die Touristik mal nicht so gut laufen würde.Kritik bis in die MorgenstundenFrenzels letzter Strategieschwenk sah wieder einen Verkauf der Reederei, die Konzentration auf das Reisegeschäft und eine Straffung der Konzernstruktur vor. Doch wieder blieben seine Pläne halbfertiges Stückwerk: Die TUI hält immer noch einen Teil der mittlerweile mit schwerer See kämpfenden Hapag-Lloyd, die geplante Übernahme der größeren und renditestärkeren Veranstalter-Tochter TUI Travel in London durch die schlecht verdienende TUI Holding in Hannover musste verschoben werden, weil die Mittel fehlten.Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.