Trotz der “gut gemeinten” Ratschläge aus dem Team von US-Präsidenten Donald Trump hat die US-amerikanische Notenbank unter dem Vorsitz von Jerome Powell bei ihrer zweitägigen Tagung den Leitzins unverändert belassen. In Anbetracht der Tatsache, dass die Inflation im März mit 1,6% nach 1,7% im Februar rückläufig war, hatte sich Trumps Wirtschaftsberater Larry Kudlow für eine baldige Zinssenkung ausgesprochen. Der US-Präsident wollte sich aber auch noch dazu äußern und twitterte, dass im Falle einer Zinssenkung die US-Konjunktur abgehen könnte wie eine Rakete. So kennen wir D.T.!
Doch Jerome Powell lässt sich von solchen Sprüchen nicht beirren und bleibt seiner Linie treu. Nachdem die Währungshüter im vergangenen Jahr den Leitzins viermal angehoben hatten ist jetzt die Phase der ruhigen Hand angesagt und dies unterstrich der US-Notenbankchef auf der Pressekonferenz als er nochmals betonte, bei geldpolitischen Entscheidungen „geduldig“ agieren zu wollen. Dieses Schlüsselwort wird an den Märkten als Indiz gewertet, vorerst keine weitere Erhöhung zu planen. Jedoch ist damit auch eine Zinssenkung Anfang des kommenden Jahres, wie sie von verschiedenen Marktteilnehmern immer wieder ins Spiel gebracht wurde, nicht wahrscheinlicher geworden. Denn die jüngsten Wirtschaftsdaten beispielsweise zum US-Konsum (stärkstes Wachstum seit 2009) oder der unerwartet deutliche ADP-Stellenzuwachs bei US-Unternehmen im April (+275.000 nach revidierten 151.000 im März) deuten auf kein Nachlassen der wirtschaftlichen Dynamik hin. Somit haben die neuesten Zahlen etwas Druck von der Fed genommen und man darf gespannt sein, ob bereits am Freitag der US-Arbeitsmarktbericht diesen Trend bestätigt.
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