Flaggen vor dem EU-Parlament in Straßburg.
Sonntag, 17.11.2013 15:11 von | Aufrufe: 176

EU-Beauftragter: Kleine Firmen müssen internationaler werden

Flaggen vor dem EU-Parlament in Straßburg. pixabay.com

STUTTGART (dpa-AFX) - Die Exportstrategie deutscher Firmen könnte nach Auffassung der EU anderen Ländern als Beispiel dienen. Es sei wichtig, dass vor allem kleinere und mittelgroße Firmen in Europa Teil der weltweiten Wertschöpfungskette würden, sagte der Mittelstandsbeauftragte der Europäischen Kommission, Daniel Calleja-Crespo, der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. "Deutschland ist sehr erfolgreich in seiner Internationalisierungspolitik."

Doch Deutschland droht paradoxerweise gerade seine Exportstärke zum Verhängnis zu werden. Die EU-Kommission will bis zum Frühjahr ermitteln, ob der Außenhandelsüberschuss ein wirtschaftliches Ungleichgewicht und damit ein Problem für die ganze Eurozone darstellt. Dabei geht es nicht darum, die Exporte einzuschränken, sondern vielmehr Importe aus anderen EU-Ländern anzukurbeln.

"Wir wollen, dass die anderen Länder mehr exportieren und sich international ausrichten, um mehr Jobs und Wachstum zu schaffen", betonte Calleja-Crespo. Nur eines von vier Unternehmen in der EU nutze internationale Märkte, nur eines von acht pflege Geschäftsbeziehungen außerhalb der EU.

Die Möglichkeiten seien vielfältig: "Man kann exportieren, aber man kann sich auch an Joint-Ventures oder an verschiedenen Partnerschaften beteiligen." Außerdem wolle die EU in ihrem für 2014 geplanten, 70 Milliarden Euro schweren Rahmenprogramm Investitionen in die Forschung erleichtern.

In der Wirtschaft hatte die Kritik an Deutschlands Exporten für Stirnrunzeln gesorgt: "Die EU ist gut beraten, wenn sie das als Stärke akzeptiert", sagte der Mittelstandsbeauftragte in Baden-Württemberg, Peter Hofelich.

Der Präsident des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft, Marion Ohoven, glaubt, dass eines der deutschen Erfolgsrezepte die gewachsenen Schwerpunkt-Industrien (Cluster) sind - beispielsweise bei den Autozulieferern. Sie seien Pfeiler einer erfolgreichen Internationalisierung. Viele Länder hätten sich aber auf den Finanz- und Dienstleistungssektor konzentriert und ihre industrielle Basis vernachlässigt.

Allein in Bundesländern wie Baden-Württemberg liege der Anteil der Industrie am Bruttoinlandsprodukt bei 30 Prozent, in Europa bei 15 Prozent, lobte Calleja-Crepos: "Wir müssen Europa reindustrialisieren." Denn auf jeden Job in der Industrie kämen zwei bis drei Stellen im Dienstleistungssektor./ang/DP/jha


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