Erfolgreicher Jahresstart: Bayer erhöht nach starken Zahlen Prognose

Bayer konnte im ersten Quartal 2017, nicht zuletzt auch dank kräftiger Zuwächse bei der Kunststofftochter Covestro, Umsatz und Gewinn kräftig steigern. Der Großchemie-Konzern erhöhte noch vor der Übernahme des US-Saatgutkonzerns Monsanto daher seine Prognose für das Gesamtjahr kräftig, wie das Dax-Unternehmen am Donnerstag in Leverkusen mitteilte. Anleger reagierten sehr positiv auf die Zahlen und die Aktie konnte am Donnerstag zuletzt deutlich zulegen.

Pharmageschäft und Covestro verleihen Bayer Auftrieb

Der Konzernumsatz stieg im ersten Quartal verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um 11,7 Prozent auf 13,244 Milliarden Euro an. Um Währungs- und Portfolioeffekte bereinigt entsprach dies einem Zuwachs von 9,4 Prozent. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen sowie Sonderposten legte sogar um 14,9 Prozent auf 3,89 Milliarden Euro zu. Unter dem Strich blieb Bayer zum Quartalsende ein Gewinn von 2,08 Milliarden Euro und damit 37,9 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Vor allem Bayer-Tochter Covestro habe aufgrund  eines deutlichen Umsatz- und Ergebnisschubs einen maßgeblichen Anteil an dem positiven Konzernergebnis. Das Geschäft mit rezeptpflichtigen Arzneimitteln entwickelte sich im ersten Quartal gut und steigerte den Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 7,4 Prozent auf 4,263 Milliarden Euro. Der Umsatz im Geschäft mit rezeptfreien Gesundheitsprodukten erhöhte sich im abgelaufenen Quartal um 2,6 Prozent auf 1,601 Milliarden Euro und das Agrargeschäft Crop Science konnte den Umsatz um 3,2 Prozent auf 3,120 Milliarden Euro steigern. Im Tiergesundheitsgeschäft Animal Health konnte Bayer ebenfalls ein Umsatzplus von 2,9 Prozent auf 440 Millionen Euro verzeichnen. Besonders Bayer-Tochter Covestro konnte mit einem Umsatzplus von 23,6 Prozent auf 3,564 Milliarden Euro im ersten Quartal ordentlich punkten.

Ausblick für 2017 angehoben

Bayer zufolge plane die Tochter 2017 weiterhin eine deutliche Umsatzsteigerung und eine signifikante Steigerung des um Sondereinflüsse bereinigten Gewinns vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen. Bayer geht nun konzernweit von einem Umsatz in Höhe von 51 Milliarden Euro aus, zuvor wurde noch mit 49 Milliarden Euro gerechnet. Nach Unternehmensangaben entspreche dies einem Anstieg im mittleren bis oberen einstelligen Prozentbereich. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen vor Sondereinflüssen solle nun im unteren Zehner-Prozentbereich wachsen, statt wie zuvor prognostiziert im mittleren bis einstelligen Prozentbereich. Außerdem solle die Nettofinanzverschuldung bis zum Jahresende noch weiter gesenkt werden und bei acht Milliarden Euro liegen. Zuvor wurden noch zehn Milliarden Euro angenommen.

Börse: Gute Stimmung bei Anlegern

„Bei Pharmaceuticals profitierten wir erneut von der sehr guten Entwicklung unserer Hauptwachstumsprodukte“, erklärte Vorstandsvorsitzender Werner Baumann. Zur geplanten Monsanto-Übernahme gab es keine weiteren Neuigkeiten im Quartalsbericht. Der Nachrichtenagentur dpa zufolge erklärte allerdings ein Sprecher auf Nachfrage, dass sich keinerlei Änderungen im Zeitplan ergeben hätten, weshalb auch weiterhin mit einem Abschluss des Deals zum Jahresende 2017 zu rechnen sei. Die 66 Milliarden US-Dollar schwere Übernahme des Saatgutherstellers soll Bayer auf einen Schlag zum Weltmarktführer bei Saatgut und Pflanzenschutzmitteln machen.

Die starken Zahlen und die erhöhte Prognose kamen an der Börse am Donnerstag sehr gut an. Anleger reagierten offenbar positiv überrascht und die Aktie konnte ordentlich zulegen. Zuletzt notierte sie mit 3,56 Prozent im Plus bei 111,90 Euro und war damit auch Spitzenreiter im Dax.