Mittwoch, 22.01.2020 17:52 von BlackRock Investment Institute | Aufrufe: 331

China 2020: Das „Und-Argument“

Das chinesische Neujahr steht bevor und viele hoffen, dass 2020 ein ruhigeres Jahr wird. 2019 überzogen die USA das Reich der Mitte im Handelskonflikt mit beispiellosen Strafzöllen und auch die Bürgerproteste in Hongkong drückten auf die Stimmung.

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Im chinesischen Kalender endet am 25. Januar das Jahr des Schweins und es beginnt das Jahr der Ratte. Viele Chinesen werden 2019 keine Träne nachweinen, denn das Wirtschaftswachstum verlangsamte sich. Mit einer Wachstumsrate von nur rund 6 Prozent war das dritte Quartal eines der schwächsten seit fast 30 Jahren. Doch in 2020 besteht Aussicht auf Besserung.

Positive Zeichen...

Bereits im November 2019 zeigte sich ein Silberstreif am Horizont: die Industrieproduktion und die Ausgaben für Investitionen in die Infrastruktur entwickelten sich überraschend positiv und deuteten vorsichtig eine Trendwende an. Für weiteren Rückenwind sorgt der ausgehandelte Kompromiss im Handelsstreit zwischen den USA und der Volksrepublik. Mit der ersten Phase des Handelsdeals befrieden beide Seiten einen der wesentlichen Unruheherde des Vorjahrs. In Kombination mit den positiven Impulsen, die China im Rahmen seiner „Made in China 2025“ Initiative setzt, könnte sich die Lage also durchaus stabilisieren. Von einem deutlichen Wachstumsanstieg ist allerdings nicht auszugehen, da wir in Peking eine gewisse Zurückhaltung in Sachen Stimulierungspolitik erwarten – insbesondere vor dem Hintergrund der gestiegenen Verschuldung seit der Finanzkrise.

...genau analysieren...

Die erste Phase des Handelsdeals ist aus Sicht der Chinesen grundsätzlich positiv zu bewerten. Allerdings lohnt sich ein Blick in das Kleingedruckte der Vereinbarung. Die erste Phase wendet in erster Linie weitere Strafzölle ab und verpflichtet China zum Kauf von Agrarprodukten aus den Vereinigten Staaten. Doch sind es gerade die Anforderungen aus der zweiten Phase des Handelsdeals, auf die internationale Beobachter genau schauen. Denn erst hier werden kritische Themen zwischen den beiden Ländern angeschnitten. Dazu gehören unter anderem die Rolle der Staatsunternehmen, Subventionen und strukturelle Veränderungen des Wirtschaftsmodells. Doch auch wenn noch viel Arbeit vor den beiden Parteien liegt und die Details des Deals erst langsam an die Öffentlichkeit kommen: die Einigung ist von den Märkten wohlwollend aufgenommen worden, wenngleich der Konflikt mit den USA um die globale Technologieführerschaft wohl gerade erst am Anfang steht.

...und 2020 investieren?

Trotz einer insgesamt nachlassenden Dynamik der chinesischen Wirtschaft wird sich die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt auch im Jahr 2020 – gemessen an europäischen Maßstäben – dynamisch entwickeln. In diesem Jahr wird Chinas Wirtschaft nach Schätzungen des IWF vom Oktober ein um 1,2 Billionen USD höheres Bruttoinlandsprodukt generieren und damit das Anderthalbfache des geschätzten Beitrags der USA zum globalen BIP-Wachstum. Dennoch werden sich sie Wachstumsraten in China aufgrund des Transformationsprozesses langfristig fast zwangsläufig denen der industrialisierten Staaten annähern.

Viel entscheidender aus Sicht der Anleger ist ohnehin: Chinas wirtschaftliche Neuausrichtung könnte ihnen eine günstigere Gemengelage bescheren. Mit weniger Kapital, das in schwerfällige Staatsbetriebe mit negativen Gewinnmargen fließt, und mehr in Richtung attraktiver privatwirtschaftlicher Qualitätsunternehmen. Chinesische Unternehmen haben inzwischen weltweit Vorreiterrollen inne. In Bereichen wie Robotik, KI, Maschinenbau und Informationstechnologien hat die „Made in China 2025“-Initiative chinesische Unternehmen an die Weltspitze gebracht. Die schiere Größenordnung des Wachstums im Riesenreich und dessen zunehmende Qualität sind die Gründe, weshalb China Chancen bietet, da es gleichzeitig seine Märkte für Anleger aus dem Ausland öffnet.Für Anleger gilt somit das „Und-Argument“: China wird in den nächsten Jahren eine Wachstumsabkühlung erleben UND bietet enorme Chancen an seinen Binnenmärkten.“.

Die Ratte gilt im chinesischen Horoskop als intelligent, gesellig, neugierig und sie sucht überall nach gewinnbringenden Möglichkeiten. Für einen Einstieg könnte dieser Geist genau der Richtige sein.

Hier finden Sie Informationen, wie Sie mit iShares in Schwellenländer anlegen können.

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