In der Downing Street in London residieren die englischen Premierminister.
Sonntag, 18.10.2020 13:23 von | Aufrufe: 312

Brexit und Corona: Moody's senkt Großbritanniens Kreditwürdigkeit

In der Downing Street in London residieren die englischen Premierminister. pixabay.com

PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die US-Ratingagentur Moody's (Moody's Aktie) hat die Kreditwürdigkeit Großbritanniens wegen des Brexits und der Corona-Krise um eine Stufe gesenkt. Moody's bewerte die langfristigen Schulden des Vereinigten Königreichs nun mit der Note "Aa3" (zuvor "Aa2"), teilte die Ratingagentur in Paris mit.

Als Hauptgrund nannte die Agentur die nachlassende wirtschaftliche Stärke, seit sie die Bonitätsnote ab August 2017 geprüft habe. Die Finanzkraft des Staates habe abgenommen und die staatlichen Institutionen sowie die Führung seien in den vergangenen Jahren geschwächt worden, begründete Moody's am Freitagabend den Schritt.

Großbritannien befindet sich nach der Abstufung mit der vierthöchsten Bonitätsnote von Moody's aber jetzt noch im Bereich sicherer Anlagen. Den Ausblick für das Rating schätzt die Agentur als stabil ein.

Der frühere Premierminister Gordon Brown warnte jedoch eindringlich vor einem wirtschaftlichen Kollaps des Landes. Er könne keine Strategie der Regierung in der Corona-Krise und beim Brexit erkennen, sagte Brown am Wochenende bei einem Treffen der Oppositionspartei Labour in Wales. Bisherige Maßnahmen zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit seien unzureichend. "Die Regierung hat bislang nur von Tag zu Tag reagiert, beruft eine Pressekonferenz ein und beschäftigt sich mit dem Problem von gestern." Man müsse aber immer zwei Schritte voraus sein.

Großbritannien droht nach dem Ende der Brexit-Übergangsphase in etwa zehn Wochen ein harter Bruch mit der Europäischen Union. Das würde zu Zöllen und anderen Handelshemmnissen führen. Die Aussichten, dass doch noch ein Handelspakt mit der EU zustande kommt, stehen schlecht. Viele Unternehmen rechnen mit hohen wirtschaftlichen Einbußen.

Das Vereinigte Königreich zählt außerdem zu dem am schlimmsten von der Corona-Pandemie betroffenen Ländern in Europa. Dem britischen Premierminister Boris Johnson wird vorgeworfen, ein schlechter Krisenmanager zu sein. Durch seinen Schlenkerkurs habe er die Situation noch verschlimmert, heißt es./men/DP/edh


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