Die Vereinsflagge von Borussia Dortmund.
Mittwoch, 29.05.2013 16:39 von | Aufrufe: 2713

Borussia Dortmund: Börse trauert nach Finalschlappe nur kurz

Die Vereinsflagge von Borussia Dortmund. pixabay.com
Nicht nur auf dem grünen Rasen ist Borussia Dortmund bemerkenswert: Die Aktie des BVB schneidet in 2013 bisher besser ab als der deutsche Leitindex DAX. Die starken Quartalszahlen lassen auf einen Rekordumsatz hoffen. Nach der Finalschlappe von Wembley trauerte die Börse daher nur kurz. Und die Unternehmensberatung Roland Berger hält das Modell Dortmund sogar für übertragbar.
 
Die Finalniederlage von Wembley hat den Kurs der Aktie von Borussia Dortmund nur kurz absacken lassen. Am ersten Handelstag nach dem verlorenen Endspiel in der Champions-League gegen den deutschen Rivalen Bayern München fiel der Kurs des Papiers zunächst um rund 3,3 Prozent, lag bei Börsenschluss dann aber sogar leicht im Plus. Von Jahresbeginn bis zum Mittwoch (29.5.) hat sich das Wertpapier insgesamt um 13,5 Prozent verteuert. Somit ist die Fußball-Aktie trotz verpasster Titel der Mannschaft in diesem Jahr bisher ein lohnendes Investment gewesen. Der DAX kam im selben Zeitraum lediglich auf ein Plus von 9,1 Prozent, der Brachenindex Stoxx Europe Football mit 22 börsennotierten Vereinen verlor sogar 3,8 Prozent.
Erst vor wenigen Tagen hatte sich die als Kommanditgesellschaft auf Aktien registrierte Unternehmung Borussia Dortmund turnusgemäß in die Bücher schauen lassen. In den ersten neun Monaten des zum 30.Juni endenden Geschäftsjahres konnte der Konzern den Umsatz um rund 28 Prozent auf knapp 180 Millionen Euro steigern. Das abgelaufene dritte Quartal hatte daran großen Anteil: Aufgrund des guten Abschneidens im internationalen Geschäft nahm der Verein im Spielbetrieb, durch Werbung und TV-Vermarktung, aber auch beim Handel, im Catering und bei Lizenzen von Januar bis März deutlich mehr ein als im Vorjahreszeitraum. Hinzu kommen erhöhte Transfereinnahmen durch die Wechsel der Spieler Ivan Perisic und Chris Löwe in der Winterpause.
 
Den erhöhten Einnahmen standen allerdings auch höhere Ausgaben gegenüber. So musste der BVB von Januar bis März beispielsweise rund viereinhalb Millionen Euro mehr an sein Personal zahlen – im Wesentlichen Prämienzahlungen für das Weiterkommen in den Pokalwettbewerben. Unterm Strich schloss der Konzern das dritte Quartal mit einem Überschuss von 2,1 Millionen Euro ab. Für den Vorjahreszeitraum hatte er noch einen kleinen Verlust von 3000 Euro ausweisen müssen. Schulden abgebaut hat der BVB zuletzt nicht – im Gegenteil. Gegenüber dem Jahresende 2012 wuchs der Schuldenberg um etwa eine Million Euro auf rund 156 Millionen Euro.
 
Das weite Kommen in der abgelaufenen Champions-League sowie die erneute sportliche Qualifikation für diesen Wettbewerb lassen Borussia Dortmund für das gesamte Geschäftsjahr auf einen Rekordergebnis hoffen. Analysten werden die anstehenden Transfers genau beobachten: Wechselt neben Mario Götze auch Robert Lewandowski bereits in diesem Sommer den Verein, könnte der BVB ein Millionen-Überschuss im Transfergeschäft erzielen – je nachdem, welche Ablösesummen für eigene Neuzugänge zu zahlen sind.
 
Die Wandlung Dortmunds in sechs Jahren vom Krisenverein zum finanziell soliden Konzern mit sportlichem Erfolg ist nach Ansicht der Unternehmensberatung Roland Berger Strategy Consultants auch auf andere Fußball-Unternehmen übertragbar. Eine falsche Management-Politik und persönliche Interessen würden oft zum ökonomischen Kollaps von Traditionsvereinen führen. Fußball müsse aber als Geschäft ernst genommen werden. Dazu gehöre die Überprüfung sämtlicher Kostenstellen, um die Finanzen auf Vordermann zu bringen und Banken und Investoren zu überzeugen, ein schlüssiges sportliches Konzept sowie die Weiterentwicklung der eigenen Marke. Zum Champions-League-Finale hatte Roland Berger eigens eine Grafik mit Handlungsschritten erstellt. Titel: „How to be a world class football club“.
 
Was an der Börse den Kurs eines Fußball-Clubs bewegt, hatten Forscher der TU München bereits im vergangenen Jahr untersucht. Erwartungsgemäß schlägt sich demnach der sportliche Erfolg unmittelbar auf den Aktienkurs nieder. Niederlagen werden von Investoren dabei aber der Untersuchung zufolge stärker gewichtet als Siege. Außerdem würden die Ergebnisse abhängig von den objektiven Erwartungen und vom jeweiligen Spielort bewertet. 

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