Blackrock sagt Ciao. Der US-Vermögensverwalter will sich nach wochenlangen Verhandlungen nicht an einer Kapitalerhöhung bei der angeschlagenen Banca Carige, einem regionalen Kreditgeber aus Genua, beteiligen. Von einer nötigen Finanzspritze über 720 Mio. € hätte Blackrock die Hälfte tragen sollen. Es würde nun nicht verwundern, wenn der italienische Staat wieder einmal einer seiner Banken unter die Arme greifen würde. Die Regierung in Rom hatte bereits angeboten, die Bank mit Finanzierungsgarantien oder einer direkten Kapitalspritze zu unterstützen.
Ruft das Geldhaus Rom um Hilfe?
Indessen erklärte die Bank, dass die Bewertungen alternativer Marktlösungen zur Gewährleistung der Stabilität und des Wiederaufbaus des Instituts weitergingen. Darüber hinaus hat das Geldhaus die Möglichkeit, das Wirtschaftsministerium in Rom um Hilfe zu bitten und eine vorsorgliche Rekapitalisierung zu beantragen. Erst Anfang April hatte die Europäische Zentralbank das Mandat zur Zwangsverwaltung der Banca Carige bis Ende September verlängert. Die von einem Berg wackeliger Kredite geplagte zehntgrößte Bank Italiens hat 2018 mit einem Verlust von 272,8 Mio. € abgeschlossen. So ist es nicht verwunderlich, dass die anderen Finanzinstitute Italiens nicht alleine den Karren aus dem Dreck ziehen wollen. Der von den Geldhäusern getragene Einlagensicherungsfonds FITD wird sich nur an einer Stützung beteiligen, wenn auch andere Investoren involviert sind. Aktuell weist die Bank eine Kapitallücke von ca. 630 Mio. € auf.
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