Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Der Baumwollpreis ist in der ersten Juli-Hälfte um rund zehn US-Cents auf knapp 75 US-Cents je Pfund gesprungen - das höchste Niveau seit gut zwei Jahren. Auslöser war zum einen eine optimistische US-Exportprognose des US-Landwirtschaftsministeriums USDA für 2016/17. Zudem hatte das USDA in seiner jüngsten Prognose sowohl das erwartete Angebotsdefizit für 2015/16 als auch das für 2016/17 höher als zuvor angesetzt, wie die Analysten der Commerzbank im aktuellen „TagesInfo Rohstoffe“ schreiben.
Nun habe auch der Informationsdienst Cotlook seine Defizitschätzung für 2016/17 von bisher 966.000 Tonnen auf 1,3 Millionen Tonnen angehoben. Hinzu kämen immer wieder Sorgen um die Witterung in wichtigen US-Anbaugebieten. Insbesondere in Texas sei es weiterhin zu trocken. Aber auch der Blick nach China habe in den letzten Wochen Auftrieb gegeben. Zwar seien dort zuletzt weniger Quoten für zollreduzierte Importe zur Verfügung gestellt. Doch die robuste Nachfrage nach Ware aus den staatlichen Lagerhäusern bei den Auktionen lasse auch für später eine hohe Nachfrage erwarten, wenn die Lagerbestände so weit wie von der Regierung gewünscht abgebaut sein würden, heißt es weiter.
Der Preisanstieg ging mit einem massiven Aufbau spekulativer Netto-Long-Positionen auf das mit 69.500 Kontrakten höchste Niveau seit September 2010 einher. Ob die Preise kurzfristig das Niveau halten können, ist allerdings fraglich. Zum einen können günstigere Wettervorhersagen schnell für eine Korrektur sorgen. Zum anderen steigt der Preisabstand zu künstlichen Fasern, was die Wettbewerbsfähigkeit von Baumwolle belastet“, so die Commerzbank-Analysten.
