www.zeit.de/wirtschaft/unternehmen/2013-07/...ore-energiewende
.....Ursprünglich sollte Nordsee Ost schon in diesem Jahr ans Netz gehen. Aber das Projekt verzögert sich immer wieder. Lediglich ein Drittel der Fundamente für die Windräder haben seine Mitarbeiter bislang in den Nordseeboden gerammt. Glaubt man Bünting, liegt die Schuld vor allem beim Netzbetreiber Tennet, der nicht rechtzeitig eine riesige Konverterstation liefern konnte.
Ein Schwarze-Peter-Spiel zwischen den Unternehmen
Tennet verweist wiederum auf den Generalunternehmer Siemens und spricht von Herausforderungen beim Bau, die nicht vorhersehbar gewesen seien. So ist eine absurde Situation entstanden. Auf dem Meeresboden liegen seit mehr als einem Jahr vier Kilometer Seekabel. Nur der Anfang und das Ende fehlen: das Umspannwerk von RWE im Windpark und die Konverterstation von Tennet.
Eine Milliarde investiert RWE Innogy in den Park und hofft, dass es im wörtlichen Sinne keine sunk cost werden, wie Betriebswirte Fehlinvestitionen nennen. Nun soll der Windpark 2014 fertig werden.....
Für den nächsten Windpark Innogy Nordsee 1 sucht Bünting inzwischen einen zusätzlichen Investor. Bünting war lange für das Risikomanagement von RWE zuständig und kann kalkulieren. "Wenn ich keinen Mitstreiter für einen Windpark finde, kann das auch heißen, dass ein Projekt gestoppt wird", sagt er abgeklärt.
RWE hat Ökostrom im Sortiment, weil klar ist, dass es ohne grüne Energie nicht gehen wird. "Wir können uns als deutscher Energieversorger nicht von der deutschen Energiewende verabschieden", sagt Bünting. Energiewende klingt bei RWE vor allem nach Pflicht, nicht nach Lust.Das mag auch an der aktuellen Konzernstruktur liegen. Noch immer produziert RWE achtmal so viel Strom aus Braunkohle wie aus erneuerbaren Energien. Erst im vergangenen August erweiterte RWE für 2,6 Milliarden Euro den Kohlemeiler Neurath. Vor vier Jahren noch lag das Nettoergebnis des Konzerns bei 3,5 Milliarden Euro. 2012 waren es nur noch 1,3 Milliarden Euro......