Interessanter Artikel. Ich lese die WELT nicht, da Springer :-)
In der Süddeutschen war jüngst auch ein Artikel (ich meine in der Wochenendausgabe), wo grundsätzlich über die Zukunft des Automobils diskutiert wurde. Der Autor vertrat die These, dass ein "Nicht-Verbrennungssytem" in Deutschland alleine schon auf Grund von kognitiven Denkschemata der hiesigen Ingenieurskaste auf Barrieren stößt.
Nicht so weit hergeholt, wie es jetzt klingen mag. Autos "verbrennen" nun einmal etwas: Öl, Gas. Ein grundlegender Systemwechsel ist wegen dieser Barrieren schwierig, nicht nur der Kosten wegen. Und dass eine Brennstoffzelle durch Platin Katalysatoren nicht billig zu produzieren ist, ist auch klar, dennoch wäre der Antrieb eben anders, da nichts verbrennt, sondern einfach Elektronenübergänge wie bei einer galvanischen Zelle stattfinden. Das ist halt dann Eelektrochemie.
Für mich hat nach den Fossilenergieautos die Wasserstoffverbrennung die besten Chancen. Hier gibt es jedoch noch erhebliche technische Hürden. Natürlich macht es wenig Sinn, diesen aus ebenjenen fossilen Energieträgern herzustellen (Kohle verbrennen - Dampf - Turbine - Strom - Elektrolyse des Wasser - Wasserstoff - Wasserstoff verbrennen - Auto fährt), sondern müsste selbstredend durch alternative Energieträger hergestellt werden. Island zB nutzt seine gigantische Erdwärme zur H-Produktion und exportiert bereits fleißig.
Ich glaube, die "Verbrennungstechnik" ist in der Tat mental so verankert, dass ein Systemwechsel zum Elektroauto noch nicht stattfinden kann. Und wie gesagt, halte ich das E-Auto, dass dann mit Strom aus Kohle/Gas-Verbrennung betankt wird, auch irgendwie für albern, man kann ja schließlich gleich das Gas tanken und mit einem "Verbrenner" fahren.
IQ soll erst einmal Starterbatterien mit DM verkaufen, eine nennenswerte Marktdurchdringung hinbekommen - alles andere ist weite Zukunft.
Grüße von hier nach dort
Andreas