|
1. Um die möglichen Auswirkungen eines Aktienrückkaufprogramms zu beurteilen vergleichst Du Wirecard mit Siemens?
2. Dann Siemens mit der DAX-Entwicklung?
3. Dann den Verlauf des Siemens-Kurses über einen längeren Zeitraum?
zu 1. Der Vergleich mit einem anderen Unternehmen macht bei einem ARP keinen Sinn
zu 2. Der Vergleich mit einer DAX-Entwicklung macht keinen Sinn, da dort kein einziger Paymentprovider enthalten ist, sondern "Autos", "Stromerzeuger", "Chemiker" usw. Hat alles mit einem ARP bei Wirecard nichts gemeinsam.
zu 3. Über einen längeren Zeitraum entscheidet natürlich in erster Linie die Unternehmensentwicklung den Aktienkurs und nicht ein ARP.
Die theoretisch ungefähr zu erwartenden Auswirkungen eines ARP kann selbst jede Putzfrau berechnen:
1% Rückkauf der ausstehenden Aktien sollte den Kurs um ca. +1% beeinflussen.
2% Rückkauf der ausstehenden Aktien sollte den Kurs um ca. +2% beeinflussen.
3% Rückkauf der ausstehenden Aktien sollte den Kurs um ca. +3% beeinflussen.
5% Rückkauf der ausstehenden Aktien sollte den Kurs um ca. +5% beeinflussen.
10% Rückkauf der ausstehenden Aktien sollte den Kurs um ca. +10% beeinflussen.
Wenn also die Märkte um 50% einbrechen, dann ist ein Aktienrückkaufprogramm deshalb nicht "verpufft", nur weil die Aktie eines Unternehmens am Ende keinen neuen Höchstkurs erreicht hat.
Wenn die Märkte um 50% ansteigen und die Aktie des Unternehmens steigt noch kräftiger, dann bleibt es dabei, dass das Aktienrückkaufprogramm nur entsprechend seinem prozentualen Umfang den Kurs beeinflusst haben kann.
Auch die sinnfreie Diskussion, ob Wirecard mit dem Geld nichts besseres anfangen kann, weist allenfalls auf die fehlenden Kenntnisse des Schreibers hin.
Natürlich sollte ein Unternehmen zunächst sein Geld für Wachstum einsetzen. Dennoch widerspricht es nicht einer Wachstumsstrategie, wenn ein Unternehmen über einen starken Cashflow bzw. Cashbestand verfügt und damit ggf. unterbewertete Aktien zurückkauft.
Die zurückgekauften Aktien stellen schließlich eine Art "Cashbankkonto" im Unternehmen dar, das jederzeit wieder eingesetzt werden kann, indem die Aktien z. B. als Akquisitionswährung eingesetzt werden oder zukünftig auch bei z. B. höheren Kursen wieder in Geld umgewandelt werden.
Ein zeitlich optimal durchgeführtes Aktienrückkaufprogramm zu günstigen Kursen, sollte letztendlich dem Vorstand als aktionärsfreundlicher Renditehebel dienen!
(Exkurs: Das es Vorstände gibt, die zu Höchstkursen - wie man es oft in den USA sieht - umfangreiche Aktienrückkaufprogramme durchführen, die kaum noch finanzierbar sind, liegt oft in der Gier solcher Vorstände begründet, die damit ihre als Vergütung erhaltenen Aktienoptionen zu Lasten der Aktionäre noch einmal ordentlich hebeln wollen, bevor sie die Optionen ausüben. Dieses Risiko sehe ich jedoch z. B. NICHT bei Dr. Braun, da er selbst größter Aktionär ist und somit wohl nicht gegen die Interessen der Aktionäre - also auch seiner eigenen Interessen - handeln wird.)
|
Wertung | Antworten | Thema | Verfasser | letzter Verfasser | letzter Beitrag | |
189 | 180.958 | Wirecard 2014 - 2025 | Byblos | Meimsteph | 08:55 | |
10 | 2.378 | Sammelklagen Wirecard! Wer ist dabei? | mrymen | Chaecka | 08.04.24 15:23 | |
797 | das Portfolio | der Portfolio_Thre. | der Portfolio_Thread | 08.01.24 16:43 | ||
22 | 20.193 | Meine Wirecard-Gewinne - Thread! | BorsaMetin | butschi | 19.12.23 12:25 | |
2 | 106 | Ex Polizeipräsident | Stronzo1 | Stronzo1 | 15.08.23 09:51 |